Laienspielgruppe Unterfeldmäuse: „Die Entwicklung macht stolz“
Seit 30 Jahren bereichert die Laienspielgruppe Unterfeldmäuse Erkrath— jetzt wagen sie sich an absurdes Theater.
Erkrath. Alte Kostüme an der Wand, ein Hühnerhaufen auf der Bühne und jede Menge heiteres Lachen bei den Gästen: Am Samstag hat die Theatergruppe Unterfeldmäuse ihr 30-jähriges Bestehen im DLRG Vereinshaus an der Karlstraße gegenüber ihres Proberaums in Erkrath gefeiert. Neben kleinen Snacks und Getränken erwartete die Besucher ein spannendes Theaterprogramm.
So gastierten auf der improvisierten Bühne Schauspielkollegen der Theater- und Filmgruppe Spotlight sowie Kollegen des Wülfrather Theaters Minestrone. Auch das Stehgreiftheater Impromix gratulierte den „U-Mäusen“, wie die Jubilare unter Kollegen auch liebevoll genannt werden, mit einem charmant-heiteren Improvisationstheater.
Das Besondere dabei: Gleich zwei der Mitglieder dieser Gruppe, Irene Jeß (85) und Waltraut Kammler (76), sind zugleich auch Gründungsmitglieder der Unterfeldmäuse. „Dass die Anfänge nun bereits 30 Jahre zurückliegen, und wir uns seitdem entwickelt haben, macht mich stolz“, sagt Kammler. Sie schätze besonders den gemeinschaftlichen und familiären Charakter der Theatergruppe, zu der derzeit 23 Mitglieder zählen.
Irene Jeß sagt: „Ein gemeinsames Hobby, das über solch einen langen Zeitraum ausgeübt wird, schweißt zusammen — und hält jung.“ Im Jahr 1983 schlossen sich spielfreudige Laiendarsteller aus Erkrath zusammen, seitdem werden Stücke gemeinsam ausgewählt, einstudiert und aufgeführt.
Manfred Teitge (45), seit 1985 dabei und zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit der Schauspielgruppe, erklärt: „Unser Stammrepertoire reicht von Boulevard über Sketche bis hin zu Kindermärchen — dieses Jahr wagten wir uns im Rahmen der Verjüngung allerdings aus unserem braven Genre hinaus in eine böse, absurde Komödie.“
Das Stück „Trotz aller Therapie“ von Christopher Durang handelt von dem Dasein der Therapeuten und Therapierten, das weder beschönigt noch verharmlost wird — eine Ode an das wahre Leben.
Probleme bei dieser Inszenierung gab es lediglich bei der Suche nach einer geeigneten Spielstätte: „Wir hatten uns einen Ort für ein Kammerspiel vorgestellt — die Stadthalle kam mit ihrer Größe dafür nicht infrage. Das Theater Nero in Unterfeldhaus erschien uns zu klein.“
So sei lediglich die Möglichkeit auf eine Bühne außerhalb Erkraths zurückzugreifen geblieben, da die Halle 23 am ehemaligen Pose-Marré-Gelände durch Umbauarbeiten nicht nutzbar ist — die erste Premiere die nicht dort stattfand.
Mit dem TalTonTheater in Wuppertal fand sich dann der richtige Ort für alle Schauspieler und ihr Stück — die drei erfolgreichen Aufführungen sprechen für sich. „Charakterstark, vertrauensvoll und passioniert“, so beschreibt Teitge der Ensemblegeist der Unterfeldmäuse.
Zurzeit sind die U-Mäuse gut aufgestellt und blicken erwartungsvoll auf künftige Projekte, männliche Schauspieler im Alter von 20 bis 30 sind willkommen.