Lokschuppen wird zum Kunsttreff
Die LOKart bietet eine Mischung aus Malerei, Fotografie und Plastik beziehungswiese Installationen von 21 Künstlern mit insgesamt 47 Werken.
Ekrath. Die Halle war voll, als Beigeordneter Ulrich Schwab-Bachmann und Landrat Thomas Hendele ihre Grußworte sprachen. „Es ist nicht nur eine Ausstellung“ sagte Schwab-Bachmann im Zwiegespräch. „Zum einen wollen wir den Künstlern ein Forum geben, zum anderen sollen die Leute ins Gespräch kommen“. Deshalb kommen zur renommiertesten Kunstausstellung Erkraths nie nur sachkundige Galeriebesucher. „Es ist auch was für’s Volk“ so Schwab-Bachmann. Schließlich gibt es auch Wein, Sekt und frische Brezeln gratis. Die Fachjury hatte aus über 200 eingereichten Kunstwerken ausgewählt. In die Ausstellung haben es diesmal 21 Künstler mit insgesamt 47 Werken geschafft.
Einige sind schon von Anfang an dabei, also seit 1995, wie Anita Herzog-Graf. Dabei musste sie sich ab 1998 immer wieder auf’s neue vor der Jury bewähren, was an sich schon eine Leistung ist. Die Ausstellungsreihe hatte einst ganz bescheiden in den heutigen Räumen des Bürgerbüros im Kaiserhof begonnen. Der damalige Kulturdezernent Thomas Hendele hatte seinem damaligen Amtsleiter Ulrich Schwab-Bachmann den Auftrag gegeben, Erkrather Künstler zu einem Stammtisch zusammenzurufen, um gemeinsam zu überlegen, wie man die Kunstszene in Erkrath beleben könnte. Heraus kam die „ERKart“, die nach dem Umzug in den Lokschuppen in „LOKart“ umgetauft wurde.
Auch in diesem Jahr hat die Jury wieder eine ausgewogene Mischung aus Malerei, Fotografie und Plastik/Installationen ausgewählt. Ins Auge sticht sofort „Temps perdu“ von Henriette Astor. Es ist eine hängende Installation aus Tüchern, die mit Naturmaterialien bearbeitet wurden, darunter liegen große, kolorierte Ahornblätter. „Die Natur ist für mich immer Faszination und Inspiration“ schreibt die Künstlerin im Katalog.
Claudia Knuth hat Malerei an der Freien Akademie der bildenden Künste in Essen studiert. Ihre Werke, klassisch in Öl auf Leinwand gehalten, drehen sich zurzeit ganz um Menschen und ihre besonderen Stimmungen. „Ich verzichte auf die Umgebungen und die Farben und male nur noch in Grautönen, um mich ganz auf die Stimmung und die Haltung zu konzentrieren“ erklärt sie ihre drei Gemälde „ohne Titel“. Georg Rose hat sich auf analoge Fotografie spezialisiert. Durch die Wahl der Bildausschnitte, die oft wild plakatierte Wände zeigen, entsteht der Eindruck einer Collage. „Ich bearbeite die Fotos niemals nach“ erklärt er seine Philosophie. „Das besondere an analoger Fotografie ist für mich die Konzentration auf das Motiv“. Die Künstler beteiligen sich auch selbst an der Organisation, führen Aufsicht und bereiten Führungen für Schulen intensiv vor. Und die Gäste der Vernissage waren gebeten, per Stimmzettel für ihren Favoriten zu votieren.
Über den Publikumspreis konnte sich Dragica Buco freuen. Sie überzeugte mit ihrer stolze 1,80 Meter hohen „Birken-Trilogie“.
Den Preis der Jury erhielt J. Peter Köhler für seine filigranen Collagen. Er bekommt dafür eine Einzelausstellung in der Filiale der Kreissparkasse.