Mehr Geld für Kitas mit erhöhtem Förderbedarf

Das Land stellt zusätzliche Mittel zur Verfügung. Insgesamt fließen 125 000 Euro nach Erkrath.

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Erkrath. Zwischen den Kindern in der Kita Gretenberg in der Sandheide und denen, die die Kita Falkenstraße besuchen, liegen 55 Punkte. 3:58 lautet das Ergebnis einer Tabelle mit drei Kriterien. Drei Punkte sind das Minimum. Schlechter geht es nicht.

Hinter diesen nüchternen Zahlen stecken Leben wie sie unterschiedlicher nicht sein können. Die Eltern der 75 Kinder in der Kita Gretenberg leben oft von sozialer Grundsicherung, sprechen kaum Deutsch, ihre Kinder sind auf Sprachförderung angewiesen

An Einrichtungen wie an der Falkenstraße, am Niermannsweg in Unterfeldhaus und der Villa Kunterbunt in Trills kommen die meisten Kinder hingegen aus gut bürgerlichen Familien mit hohem Bildungsstand.

Jetzt gibt’s Geld für die Förderung: Insgesamt 125 000 Euro stellt die Landesregierung zur Verfügung. Der Geldtopf nennt sich „plusKITA“ und beinhaltet für Erkrath fünf Finanzpakete zu je 25 000 Euro.

Ob damit jedoch tatsächlich die fünf Kitas mit den wenigstens Punkten und dem damit höchstem Förderbedarf bedacht werden, steht noch nicht fest. „Es gibt Überlegungen, der Kita Gretenberg 50 000 Euro zu geben“, sagt Beigeordneter Ulrich Schwab-Bachmann.

Damit ginge allerdings die Kita Sandheide leer aus, die an fünfter Stelle der Werte-skala rangiert. Schwab-Bachmann: „Dass müssen die Politiker entscheiden.“ Werden diese auch — auf einer Sondersitzung des Jugendhilfeausschusses am 25. Juni.

Weniger Politik als Inhalte hat der Experte für Kindergärten bei der Verwaltung, Ulrich Dahlmann, im Blick: „Für 50 000 Euro kann ich eine volle Stelle für eine Erzieherin einstellen“, sagt er.

Die scheint in der Kita Gretenberg tatsächlich erforderlich. Neben den erwähnten Problemen betreuen die Erzieherinnen dort nämlich auch noch zehn geistig und körperlich behinderte Kinder.