Erkrath Eine astronomische Reise von der ISS zu den Galileischen Monden
Erkrath. · Das Planetarium zeigt faszinierende Fotos mit Motiven von Amateuren. Der dazugehörige Wettbewerb hat Tradition in Hochdahl.
Einmal im Jahr vergibt das Royal Observatory Greenwich einen Preis für das beste Amateur-Foto im Bereich Astronomie. Wegen des Renommees der Sternwarte am Nullmeridian in London, und wegen der langen Tradition des Preises ist der „Astronomy Photographer of the Year“-Award der bedeutendste seiner Art. Immer im September eröffnet in Greenwich eine Ausstellung mit den besten Einreichungen. Auch das Planetarium Hochdahl hat eine Tradition daraus gemacht, mehrmals im Jahr eine „Traumreise“ mit Motiven aus dem Wettbewerb zu zeigen.
„Lehnen Sie sich zurück und genießen Sie den Blick in den Sternenhimmel“, lädt Andreas Schmidt, Dozent am Stellarium Erkrath, die rund 50 Gäste ein; „die Traumreise zielt darauf ab, Entspannung zu geben“. Doch bevor die rund 50-minütige Präsentation beginnt, hat Schmidt noch ein paar Anmerkungen zu machen, „da nicht alle Bilder selbsterklärend sind“. So könne man die Überreste eines erloschenen Sterns an ihrer runden Form von den viel größeren Sternentstehungs-Nebeln unterscheiden. Das winzige Objekt auf einer Nahaufnahme des Erdmondes konnte ein Besucher korrekt als Raumstation ISS identifizieren, und auf einer seltenen Aufnahme des Planeten Jupiter seien die Schatten aller vier Galileischen Monde zu erkennen.
Die eigentliche Traumreise beginnt auf der Erde mit Blick auf den Vollmond und grün schimmernde Polarlichter darunter. Die Planetariums-Software macht es möglich, von der Erde aus praktisch zu jedem Punkt des Universums zu „fliegen“, wo das jeweils gezeigte Foto zu verorten ist. An der ISS vorbei geht es zunächst zum Erdmond und zum Planeten Saturn, dessen berühmte Ringe aus Milliarden kleinen Gesteinsbrocken bestehen. Wir verlassen die Milchstraße und sehen die unendlichen Weiten des Universums, die vollgepackt sind mit unzähligen bunt leuchtenden Galaxien, von denen jede wiederum Milliarden Sterne mit ebenso vielen möglichen Welten enthält. Der Milchstraße am nächsten ist die Andromeda-Galaxie, die man sogar mit bloßem Auge von der Erde aus erkennen kann – wenn der Himmel dunkel genug ist.
Den Teilnehmern des Wettbewerbs sind einige beeindruckende Portraits von verschiedenen benachbarten Galaxien gelungen – sowohl von der Seite als auch von „oben“, wo man die Spiral-Struktur erkennen kann. Andere Aufnahmen tauchen ein in die Lichtjahre großen bunten Nebel, in denen neue Sterne entstehen.
All das wird begleitet von klassischer Musik, die mal mit sphärischen Klängen entspannt, mal die Dramatik des Gezeigten untermalt. Es geht zurück zur Erde, wo eine totale Sonnenfinsternis über majestätischen Bergen, und eine Innenansicht der Milchstraße über einer Waldlichtung zu beobachten sind.
Mit einem Abstecher zur Sonne, ihrer 6000 Grad heißen, wabernden Oberfläche und ihren Masseausbrüchen geht diese Traumreise zu Ende. Bei den nächsten Veranstaltungen werden wieder neue Bilder aus dem aktuellen Wettbewerb
dabei sein.