Realschule Hochdahl: Eine neue Oase für die Pause

Realschüler aus Hochdahl haben den in die Jahre gekommenen Innenhof neu gestaltet.

Erkrath. An den zugewucherten Innenhof in verblassten Farben erinnern beim Betreten der Realschule Hochdahl lediglich die Fotos an der Wand, die den Verlauf der Umgestaltung des ehemaligen Schandflecks dokumentieren.

„Wir sind froh, nach zehn Monaten intensiver Planung und Arbeit nun unseren neuen ‚Garten der Ruhe’ offiziell eröffnen zu dürfen“, sagt Kunstlehrerin Elisabeth Hoopmann (50), die mit ihrer Kollegin Barbara Melchers (58) und der Erkrather Künstlerin Hyacinta Hovestadt (59) das Projekt ins Leben gerufen hat.

Im Rahmen des Landesprogramms Kultur und Schule wurden den Hochdahlern im August vergangenen Jahres 2500 Euro zur Verfügung gestellt, um den Innenhof umzugestalten. „In einer ‚Innenhof AG’ engagierten sich die Schüler jeden Mittwoch nach der Schule und schleppten Steine, spachtelten und malten“, sagt Hovestadt.

Besonders freuen sich die Initiatorinnen über die vielen Ideen der Schüler: „Die Idee, durch Bohnenranken die grauen Betonwände, die wir nicht bemalen durften, zu verdecken, kam von einer Schülerin“, sagt Elisabeth Hoopmann. Die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Altersgruppen der Schüler geht sogar so weit, dass die Technik-AG des fünften und sechsten Jahrgangs ihre selbstgebastelten Vögel zur Dekoration des neuen Hofes zur Verfügung stellt.

Lehrerin Barbara Melchers sagt mit Blick in die zufriedenen Gesichter der Jugendlichen: „Es ist toll zu sehen, dass die Schüler in ihrer Aufgabe so aufgehen und die Altersgrenzen keine Rolle mehr spielen.“

Insgesamt 17 Kinder und Jugendliche sind an der Umsetzung beteiligt. „Das, was man gesagt hat, wurde eingebracht und umgesetzt — das gefiel mir am besten“, sagt Finn Ural (13), der Jüngste im Team. Hind Rahzaoui (16) ist zunächst gar nicht von der AG überzeugt: „Ich konnte mit Handwerksarbeit und Steineschleppen nichts anfangen. Durch die Überzeugungsarbeit meiner Lehrerin habe ich zum Glück doch noch teilgenommen. Das Teamwork hat super funktioniert: Die Starken haben die Steine geschleppt und die Jüngeren haben gespachtelt.“

Trotz dieses Projekts gibt es noch viele Baustellen an der Schule: „Als nächstes wollen wir den Eingangsflur streichen — die Motivation ist da, ein Maler, der uns die Wände glättet und verputzt leider nicht. Er wird dringend gesucht“, sagt die Kunstlehrerin Hoopmann. Doch auch im Außenbereich der Schule gibt es noch eine große Baustelle: Ein beschädigter Neubau verunstaltet den Außenbereich des Schulhofs.

Zierklinker, die fälschlicherweise als Außenfliesen genutzt wurden, brechen auseinander, sobald man sich dagegen lehnt. „Das Problem ist bekannt und wird bereits diskutiert“, sagt Hoopmann. Doch der Blick in die Zukunft ist positiv: „Wenn das Engagement unserer Schüler so bleibt, sind wir auf einem guten Weg.“