Sportplatz Gink soll bebaut werden
Der Planungsausschuss ist dafür, dass die Stadt das Grundstück für — auch sozialen — Wohnungsbau freigeben will. Zudem setzt der Ausschuss sich weiter für Poller an der Fußgängerzone ein.
Erkrath. Beim Thema „Poller für die Bahnstraße“ ging, wie etwa Marc Göckeritz von den Grünen, manchem im Ausschuss der Hut hoch, als er die Vorlage der Stadt für die jüngste Planungsausschuss-Sitzung las. Denn obwohl die „Verpollerung der Bahnstraße“ zur Sicherstellung einer autofreien Fußgängerzone schon 2013 mit großer Mehrheit beschlossen worden war, schlug die Verwaltung den Ausschuss-Mitgliedern nun Folgendes vor: Auf den Neubau der Polleranlage in Höhe der Kreissparkasse und die Erneuerung der Anlage in Höhe der evangelischen Kirche zu verzichten. Aus Kostengründen, versteht sich.
Auf die mehrfachen Ausschreibungen der Stadt in diesem Jahr hin hätten vier Firmen ein Angebot für zwei versenkbare Polleranlagen macht, wobei das günstige bei 107 000 Euro lag — also deutlich mehr als die im Haushalt veranschlagten 65 000 Euro, die auf einer Kostenschätzung aus dem Jahr 2013 beruhen. „Hätte die Verwaltung schneller reagiert, wären die Kosten nicht so hoch gewesen“, kritisierte etwa Wolfgang Cüppers von der BmU. Detlef Ehlert (SPD) forderte die Verwaltung auf, sich um technische Alternativen zu kümmern, die den gleichen Zweck erfüllen wie eine teure Polleranlage.
Auch die CDU hatte sich bereits im Vorfeld der Sitzung ähnlich geäußert und noch einmal betont: „Die Bahnstraße ist Schulweg, auf ihr befindet sich ein Seniorenheim und es gibt Außengastronomie. Das interessiert aber viele Autofahrer immer noch nicht. Sie rasen durch die Fußgängerzone, um Brötchen zu holen oder Geld abzuheben. So kann es nicht bleiben, die 2013 gefällten Beschlüsse hatten schon ihren Grund. Darum wird sich der Ortsverband weiter gegen den Durchgangsverkehr einsetzen.“ Lediglich Inge Berkenbusch (FDP) hielt dagegen: Die Straße dürfe nicht abgesperrt werden, sonst gingen noch mehr Geschäfte weg.
Einvernehmlich zeigten sich die Politiker beim Sportplatz Gink in Alt-Erkrath, den die Stadt verkaufen und zur Bebauung feigeben will. Dazu gibt es bereits einen Ratsbeschluss vom November dieses Jahres, nun sollen die planerischen Voraussetzungen „zur Realisierung von dringend benötigtem Wohnraum“ geschaffen werden, wie es in der Verwaltungsvorlage heißt.
Auf 20 bis 30 Prozent der Flächen des Sportplatzes und der Nebenflächen — insgesamt 8800 Quadratmeter — soll sozialer Wohnungsbau entstehen, für die restliche Fläche sind Einfamilienhäuser oder eine Mischung aus Einfamilienhäusern und Geschosswohnungsbau vorgesehen. So schnell wird sich auf dem Gelände nichts verändern — da die Verwaltung es hinter anderen Bauplänen und der Umsetzung des Vergnügungsstättenkonzepts ansiedelt, sei „eine intensive Bearbeitung des Projekts in 2017 voraussichtlich nicht möglich“, heißt es.