TSC schwingt wieder die Schläger
Der Verein wirbt mit vielen Aktivitäten, Turnieren und sanierten Plätzen.
Erkrath. Wer regelmäßig in den Feldern hinter der Adalbert-Stifter-Straße spazieren geht, dürfte gemerkt haben: Die Bälle fliegen wieder. Vor gut drei Wochen hat der TSCU die Außensaison eröffnet — so früh wie kein anderer der umliegenden Vereine. Da kamen auch aus den anderen Clubs schon Spieler zu Besuch, um mit den TSCU-lern draußen ein paar Bälle zu schlagen. Der Verein kann sich so ein bisschen revanchieren. Während des Winters mussten nämlich einige Trainerstunden ausgelagert werden. Die beiden eigenen Hallenplätze reichten für die knapp 600 Mitglieder des TSCU nicht an allen Tagen aus.
So groß war der Club nicht immer. „2006 war die Mitgliederzahl auf 376 gesunken“, erzählt der ehemalige Vorsitzende Ernst Becker, selbst seit 25 Jahren Mitglied. Dass der TSCU in den letzten Jahren wieder so stark gewachsen ist und jetzt als größter Tennisverein in Erkrath dasteht, ist viel Fleißarbeit gewesen.
„Unser Cheftrainer Joachim Hagemeister hat zum Beispiel Tennis in den beiden Regenbogen-Grundschulen angeboten“, berichtet Becker. Aus dem offenen Ganztag sind später viele Kinder in den Club gewechselt. Einige Eltern ließen sich ebenfalls von dem Ballsport begeistern. „Manche Familien spielen sogar schon in der dritten Generation bei uns“, erzählt Clubsekretärin Annette Schwitteck. Familientage auf dem Tennisplatz kennt sie selbst gut: „Meine Eltern waren 1976 Gründungsmitglieder und meine Söhne haben auch hier Tennisspielen gelernt.“
„Hier findet man aber auch als Neueinsteiger schnell Anschluss“, sagt Oliver Kleimann. Er selbst ist nach mehrjähriger Pause 2013 wieder zum TSCU zurückgekommen. Der Pressewart ist stolz auf die Dynamik und den Zusammenhalt im Verein. „Stillstand können wir uns trotzdem nicht erlauben“, findet er. Denn auch wenn die Mitgliederzahlen im Moment steigen, erlebe der Sport nicht gerade einen Boom.
Oliver Kleimann, TSCU-Pressewart
„Tennis ist nicht präsent genug“, so Kleimann, „im Fernsehen wird ja außer Fußball kaum noch Sport gezeigt.“ Becker findet, es fehle auch an Sport-Idolen für die Jugend. „Angelique Kerber ist zum Beispiel eine tolle Spielerin, aber Becker und Graf haben ein ganz anderes Hoch ausgelöst.“ An dem Tennis-Hoch müssen die Vereine selber arbeiten. Der TSCU hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Sowohl Hobbyspieler als auch leistungsorientierte Sportler sollen sich wohlfühlen. Das sportliche Nebeneinander bewirbt der Club seit 2015 mit der Turnierserie „Neandertaler Tennis Open“.
In der neuen Saison will der Verein außerdem drei Außenplätze grundsanieren. „Das kostet pro Platz etwa 10 000 Euro“, so Becker. Zudem sollen noch mehr Plätze mit automatischen Bewässerungsanlagen ausgerüstet werden. „Damit wird das Spielen draußen noch angenehmer“, kündigt die Vorsitzende Edda Bretz-Riße an.