Umwelt: Frühlingsbeginn im Biotop

Die Natur in Bruchhausen erwacht aus dem Winterschlaf. Kindern werden nun wieder ökologische Zusammenhänge näher gebracht.

Erkrath. Die ersten Krokusse und Narzissen strecken ihre Köpfe aus der Erde, die Landschaft wird von Tag zu Tag grüner und die Schafe bekommen ihre Lämmer. Im Naturschutzgebiet Bruchhausen hält der Frühling Einzug. „Jetzt fängt die Zeit der Untersuchungen im Gebiet an“, sagt Wolfgang Sternberg, Vorsitzender des Naturschutzbunds (Nabu) Kreis Mettmann. Die Zeit, in der die Wiesen gemäht werden, geht erst im Juni wieder los.

Die Naturschutzarbeit in Bruchhausen wird nicht nur durch den Nabu, die Mitglieder des Fördervereins, Zivildienstleistende oder Jugendliche, die ihr Freiwilliges Ökologisches Jahr im Zentrum absolvieren, geleistet. Auch viele freiwillige Helfer sind bei den Aktionen dabei. Vor allem Jugendliche helfen bei Aktionen, wie dem Kopfbaum- oder Obstbaumschnitt. „Manche können es kaum erwarten, bis es im Herbst wieder mit der Arbeit losgeht“, sagt Wolfgang Sternberg.

Mit seinen Obstwiesen, dem Trockengrünland und den berühmten Feuchtwiesen, bietet die Naturschutzfläche Lebensraum für eine hohe Anzahl an seltenen Vogelarten, wie zum Beispiel der Rohrammer oder dem Sumpfrohrsänger, die dichtes Schilf bevorzugen. „Das Gebiet dient auch für viele Vögel als Rastplatz. Es wurde hier sogar mal ein Storch gesichtet“, sagt Sternberg.

Aber auch für verschiedene Amphibien, wie Kröten, dienen die Feuchtwiesen als Lebensraum. Da diese Gebiete nicht als Weideland oder anderweitig genutzt werden können, werden diese Wiesen immer seltener. Sie zählen zu den artenreichsten Biotopen und werden somit besonders geschützt.

Während es im Winter kaum Buchungen gibt, beginnt im Frühling wieder die große Zeit der Umweltbildung im Naturschutzzentrum. Vor allem Kindergarten- und Grundschulkindern werden ökologische Zusammenhänge spielerisch näher gebracht.

Geleitet wird das Angebot unter anderem von Grundschullehrer Gunnar Driemeier: „Es gibt Programme rund um die Jahreszeiten. Im Sommer werden zum Beispiel Tiere im Tümpel behandelt.“ Dabei zeigt Driemeier den Kindern verschiedene Wasserkäfer oder erklärt den Unterschied zwischen einem weiblichen und einem männlichen Teichmolch.

Auf Begeisterung stößt bei den Kindern aber vor allem der Tierbestand des Zentrums. Esel, Schweine und Kaninchen haben dort ihr zu Hause. „Schafe, Ziegen und die nachgezüchteten Auerochsen setzten wir für die Beweidung der Grünflächen ein“, erklärt Karin Blomenkamp, die Leiterin des Naturschutzzentrums.

„Unser Schwerpunkt liegt jedoch auf alten Haustierrassen. Wir halten zum Beispiel Vorwerkhühner und Meißner Widder Kaninchen, um die Gen-Vielfalt zu erhalten.“