Altes Spielzeug weckt Erinnerung an die Kindheit

Auf dem Hildener Antiquitätenmarkt gab es viel zu durchstöbern.

Foto: Olaf Staschik

Aufgeregt schubst eine Passantin am Stand eines Trödelhändlers ihre Begleitung an und deutet auf ein kleines Spielzeugäffchen, dass zwei Becken in den Händen hält. „Unsere Kindheit“, ruft sie begeistert, nimmt das Äffchen und zieht es auf. „Die gab es früher bei Karstadt in einer Vitrine, wenn man da zehn Pfennig in den Automaten geworfen hat, haben die alle angefangen mit den Becken zu schlagen!“

Viele andere Besucher des Antiquitätenmarktes lachen und nicken zustimmend. Auch Mainzelmännchen Det als kleine Stehfigur, Monchichis oder kitschige 70er Jahre Lichterketten sorgen für ähnlichen Gesprächsstoff.

Rentnerin Gertrud Scholler dagegen bestaunt einen eher zeitlosen Kronleuchter am Stand von Verkäuferin Angelika Böttcher. Die Händlerin aus Herzogenrath nimmt zum dritten Mal am Hildener Antiquitätenmarkt teil.

Die großen und kleinen Artikel hat sie aus Haushaltsauflösungen, Entrümplungen oder selbst auf Flohmärkten erworben. Welcher Artikel wie schnell und für welchen Preis verkauft wird, lässt sich nur schwer vorhersagen. „Heute habe ich sechs Salzstreuer verkauft, die habe ich jetzt fünf Jahre mit mir rumgeschleppt. Eigentlich wollte ich 30 Euro dafür, bekommen hab ich letztlich zehn. Andererseits habe ich heute eine potthässliche Vase verkauft, von der ich dachte, die kann niemand wirklich freiwillig haben wollen.“

Insgesamt aber läuft der Verkauf eher schleppend. „Die Hildener“, sagt Angelika Böttcher „sind äußerst schwerfällig, was das Kaufen betrifft. Alles, was mehr als zehn Euro kostet, hat eher keine Chance.“

Ein Eindruck, den auch die Haanerin Monika Berg nur teilen kann. „Hier gibt es mehr Seh- als Kaufleute“, grinst sie. Das viele Porzellan, das an den zahlreichen Ständen angeboten wird, sei so gut wie gar nicht gefragt, so die private Trödlerin.

Das gute Wetter lädt zum Schmökern an den zahlreichen Buch- oder Schallplattenständen ein, ein altes Schaukelpferd (ohne Ohren) von 1900 oder ein Puppenwagen aus den 1950er Jahren geben dem Markt einen nostalgischen Touch.

Gertrud Schaller hat den Leuchter genug bewundert, ohne nach dem Preis zu fragen, zieht sie weiter. „Ich halte es mit Sokrates. Der hat mal gesagt: Gucken ist schön, aber zu Hause brauche ich die Sachen nicht.“