Baguettes statt Brache

Klaus Furthmann wagt einen neuen Vorstoß für eine Bebauung am Ortseingang. Sein Wunsch: Ein kleines Wohnhaus mit einem Bistro.

Gruiten. Klaus Furthmann steht kopfschüttelnd vor dem brachliegenden Grundstück am Eingang zum Gruitener Dorf. „Es geht mir nicht darum, die Fläche zu verkaufen oder zu bebauen“, sagt der 61-Jährige, der in Gruiten aufgewachsen ist. „Ich will, dass das Grundstück vernünftig städtebaulich überplant wird.“

Fuhrmanns Familie gehörte einst der Bauernhof im Dorf. Die Scheune ist heute ein Wohnhaus, im ehemaligen Pferdestall ist das Café im Dorf untergebracht. Als die Hauptverkehrsstraße noch durchs Dorf führte, sei die Stadt an Furthmanns Vater herangetreten, weil sie auf seinem Grundstück am Dorfeingang einen Spielplatz einrichten wollte. Furthmann: „Mein Vater hat die Fläche kostenlos abgegeben, der Bürger- und Verkehrsverein hat den Platz mit Geräten ausgestattet und betrieben.“

Inzwischen ist der Spielplatz an den Heinhauser Weg in Nähe des Kindergartens verlegt worden. Das 800 Quadratmeter große Grundstück — Furthmanns Vater kaufte vor Jahren 150 Quadratmeter dazu — liegt seitdem brach.

„Ich habe vor 15 Jahren angefangen, mit der Stadt Gespräche zu führen, um dort eine vernünftige Bebauung zu bekommen“, sagt Furthmann. Alle drei Jahre habe er eine Bauvoranfrage gestellt und auf Weisung der Stadt wieder zurückgezogen, weil kein positiver Bescheid zu erwarten sei.

Dass er sich jetzt wieder zu Wort meldet, liegt an den derzeit laufenden Beratungen über den Bebauungsplan Nr. 171 Klutenberg-Nord oberhalb des Parkplatzes am Dorfeingang.

„Jetzt bietet sich die einmalige Chance und Möglichkeit, diese seit Jahrzehnten brachliegende Parzelle in die laufende Planung einzubeziehen und die Attraktivität des Eingangsbereichs zum Dorf und damit zum ganzen Dorfkern zu erhöhen“, sagt Furthmann. Geht es nach ihm, könnte am Dorfeingang ein kleines Wohnhaus mit Bistro entstehen. „Inzwischen klingeln Wanderer hier ja schon bei Privatleuten und bitten darum, die Toilette benutzen zu dürfen“, sagt er.

Unterstützung erhält Furthmann von den Dorf-Bewohnern Hans-Joachim Friebe und Joachim Raitor. „Ein Dorf, das keine Möglichkeiten zum Verweilen anbietet, ist bald gestorben“, sagt der Landschaftswächter. Raitor: „Wir verlieren hier gar nichts, wir können nur gewinnen.“

Planungsamtsleiter Jürgen Rautenberg bestätigt, dass sich Furthmann in das aktuelle Verfahren um den Bebauungsplan Klutenberg eingebracht hat. „Wir werden seine Stellungnahme dem Planungsauschuss vorlegen und sein Anliegen untersuchen“, kündigt er an. Unter anderen werde die Stadt für den Klutenberg Lärmuntersuchungen und eine Umweltprüfung vornehmen. Jürgen Rautenberg: „Die Ergebnisse können wir dann für das Grundstück von Herrn Furthmann ableiten.“