Die ersten Wände stehen
Am Kronengarten wächst das neue Geschäfts- und Parkhaus jetzt in die Höhe.
Hilden. Langsam aber sicher kommt Bewegung in die Großbaustelle Am Kronengarten. „Endlich haben die Rohbauarbeiten begonnen. Die ersten Wände stehen. Ich denke, in vier, fünf Wochen sollte das Gebäude schon gut zu erkennen sein“, sagt Christian Werth, Leiter der Neusser Niederlassung der Wiebe-Unternehmensgruppe, die das fünf Millionen Euro teure Projekt in der Innenstadt realisiert.
Bis vor wenigen Tagen sah das noch anders aus. Mancher Passant reckte vergeblich den Hals und vermutete schließlich sogar einen Baustillstand. „Natürlich war der Abriss des alten Parkhauses spektakulärer“, sagt Werth: „Aber bei einem Neubau spielen sich viele Arbeiten quasi im Verborgenen ab.“
Mit dem Hochziehen des Rohbaus geht die Umgestaltung des Straßenzuges in ihre entscheidende Phase. So rechnet Werth damit, dass das neue Park- und Geschäftshaus, in das unter anderem Aldi und der Biomarkt Denn’s einziehen, „irgendwann im Juni fertig ist“. Ursprünglich war zwar der Mai als Termin angepeilt worden. „Aber dann hat uns dieser katastrophale Winter einen Strich durch die Rechnung gemacht und uns mindestens acht Wochen gekostet. Der Frost steckte so lange im Boden, dass wir bis vor kurzem nur mühsam voran kamen“, sagt Werth.
Inzwischen sind die unterirdischen Arbeiten an Fundament und Kanalisation abgeschlossen. Wenn in einigen Wochen der Rohbau für die Geschäfte im Erdgeschoss fertig ist, kommt die Stahlkonstruktion für das dreigeschossige Parkdeck in den Etagen darüber an die Reihe. Bis zu 300 Fahrzeuge werden dort künftig Platz finden.
Parallel zu den Arbeiten auf der Baustelle laufen Gespräche mit dem städtischen Planungsamt. Werth: „Im Mittelpunkt steht die Gestaltung der Fassade. Schließlich soll sich das Ganze ins Gesamtbild einfügen — und da will die Stadt natürlich mitreden.“ Fest stehe schon jetzt, dass es eine mehrgliedrige Fassade wird, „weil sich das Gebäude immerhin über 120 Meter zieht und etwa 15 Meter nach oben ragt“, sagt Werth.
Derartige Fortschritte erhofft sich auch Rudolf Runge, Geschäftsführer der Kronengarten GmbH, der Bauherrin des Projekts. Nach dem Rückzieher des Ein-Euro-Discounters Tedi (die WZ berichtete) ist die mit rund 350 Quadratmetern drittgrößte Ladenfläche wieder frei. „Wir führen zwar Gespräche, haben aber noch niemanden gefunden“, sagt Runge. Er baut nicht zuletzt auf eine Lösung für die ehemalige Hertie-Immobilie an der Mittelstraße. „Wenn endlich klar ist, wer dort einzieht, dürfte das Sogwirkung haben“, sagt er. Trostpflaster: Für das bisherige Sorgenkind, die mit 85 Quadratmetern kleinste Geschäftsfläche, wurde ein Mieter gefunden. „Ein Bäcker“, sagt Runge.
Mit der Eröffnung der Geschäfte wird derweil im Sommer gerechnet. „Schließlich müssen zuallererst die Bauarbeiten fertig werden. Und erst danach geht es an die Einrichtung der Läden“, sagt Werth.