Verkehrsausschuss: Sicherheit bleibt ein Wunsch
Der Bau- und Verkehrsausschuss beschäftigt sich erneut mit der Querungshilfe auf der Landstraße.
Haan. Nein, 17 500 Euro für ein Sicherheitskonzept für die Landstraße wollten die Mitglieder Bau- und Verkehrsausschusses dann doch nicht ausgeben. Darin waren sich die Politiker ebenso einig wie darüber, dass das Thema Querungshilfe auf der Landstraße, die hatte die SPD bereits Anfang des vergangenen Jahres beantragt, noch nicht endgültig vom Tisch ist.
Nachdem Anfang Februar dieses Jahres ein 16 Jahre altes Mädchen beim Überqueren der Landstraße angefahren und schwer verletzt wurde, hatte die FDP-Fraktion ein Sicherheitskonzept für den Bereich zwischen L 357n und der Einfahrt Lidl beantragt.
„Uns geht es darum, dass das Thema vertieft wird“, sagte Klaus Straßburg (FDP). Die Landstraße habe sich verändert, werde zum Beispiel zwischen dem Kreisverkehr und der Kampheider Straße intensiv genutzt. Hinzu komme der Durchgangsverkehr von und nach Solingen. „Es geht nicht darum, etwas durchzusetzen, sondern darum, den Gefahrenpunkt als Ganzes zu betrachten“, sagte er. Die Verwaltung solle die Landstraße intern weiter im Auge behalten und vielleicht mittelfristig Maßnahmen treffen.
Damit wollte sich die SPD nicht anfreunden. Ihr Verkehrsexperte Michael Heinze berichtete, dass er die Eltern des immer noch an den Folgen des Unfalls leidenden Mädchens besucht habe. „Die Eltern sind ziemlich verzweifelt“, sagte er — und fuhr fort: „Wäre die Möglichkeit einer Querungshilfe in Höhe der Bushaltestelle auf der Landstraße gegeben, hätte sie diese genutzt.“
Damit begann sie aufs Neue, die Diskussion um das Für und Wider einer solchen baulichen Maßnahme. Denn die örtliche Straßenverkehrsbehörde würde laut Tiefbauamtsleiter Guido Mering eine solche Querungshilfe nicht genehmigen, weil es sich bei der Landstraße unter anderem um keinen Unfallschwerpunkt handele. Hans Bürgel, Leiter der Haaner Polizeiwache, sagte: „Zwischen dem 1. Januar 2008 und dem 31. Dezember 2010 kam es auf der Landstraße zu 14 Unfälle.“ Das seien alles Fahrunfälle ohne die Beteiligung von Fußgängern gewesen.
Diese Zahlen hielten Heinze nicht davon ab, vehement für die Querungshilfe zu argumentieren. „Wenn wir uns die große Lösung nicht leisten können, dann müssen wir eben die zweitbeste Lösung wählen“, sagte er. Deshalb schlug er vor, direkt an der Bushaltestelle „Rheinische Straße“ eine Querungshilfe zu bauen. „Wenn wir die beschließen, macht uns das nicht ärmer“, sagte er. Hier gehe es schließlich um die Sicherheit der Fußgänger. Heinze: „Wenn uns die Leiterin der Kindertagesstätte bittet, sichert uns eine Querungsmöglichkeit zum Bus, und wir sagen, das brauchen wir nicht, dann ist das arrogant.“ Die Stadtverwaltung hatte ausgerechnet, dass eine Querungshilfe für die Landstraße 12 500 Euro kosten würde. Der Preis für eine schlichte Aufpflasterung, die den Forderungen der SPD entsprechen würde, liegt bei 6000 Euro.
Beschlossen wurde die Querungshilfe aber nicht, stattdessen wird sie erneut in der nächsten Sitzung des Bau- und Verkehrsausschusses diskutiert.