Haans kleine Gartenschau
Der neu gegründete Verein Gartenlust organisiert die Ausstellung am 5. Juni.
Haan. Nur weil die Stadt finanziell angeschlagen ist und ein Haushaltssicherungskonzept aufstellen musste, fallen nicht zwangsläufig liebgewonnene Veranstaltungen aus. Zum Beispiel die Veranstaltung „Haaner Gartenlust“ (HGL), die es auch in diesem Jahr geben wird. Voraussetzung dafür war die Gründung des gleichnamigen Vereins.
„Bereits im April vergangenen Jahres war klar, es würde Veränderungen geben“, erinnert sich Eugenie Govaarts. Mit ihrem Ehemann Maarten und sechs weiteren Mitstreitern („wir kennen uns alle schon sehr lange“) wurde der Verein am 12. August 2010 gegründet. Am 27. Oktober wurde er beim Amtsgericht eingetragen. Der Weg für eine Fortsetzung der Gartenschau war damit geebnet.
Wie seit der ersten Gartenlust im Jahr 2006 gewohnt, findet am ersten Sonntag im Juni diese über die Stadtgrenzen hinaus bekannte Schau mit allem, was grünt und blüht auf dem Karl-August-Jung-Platz statt. „Es ist eine schöne Atmosphäre da oben auf dem Markt“, sagt Birgit Grussenmeyer, zweite Vorsitzende des Vereins. Wie immer soll von den Besuchern kein Eintritt genommen werden.
An diesem Angebot hält der Verein fest, auch wenn die anfallenden Kosten von rund 6000 Euro bislang trotz 53 Anmeldungen und der sich daraus ergebenden Standmiete noch lange nicht eingespielt sind, wie Schatzmeister Hans-Jürgen Steinrücken sagt: „Etwa die Hälfte des Betrags wird durch Mieten und Sponsoren gedeckt.“ Für die noch offenen 50 Prozent werden noch Fördermitglieder oder Anzeigenpartner für den Flyer gesucht. Unter den 53 Ausstellern, darunter auch welche aus Rotterdam in den Niederlanden und Brügge in Belgien, sind auch sechs Haaner am 5. Juni dabei.
„Natürlich ist die Organisation aufwendig und zeitintensiv“, sind sich alle Gartenlust-Mitglieder einig. Es sei schließlich nicht damit getan, Aussteller anzuschreiben, mit ihnen zu korrespondieren und einig zu werden. „Wir haben da viel Energie hineingesteckt, das ist alles Neuland“, sagt HGL-Mitglied Rebecca Kratz.
Was es mit elektronischen Vorkehrungen, Abwasser und Absicherung durch das Rote Kreuz auf sich hat, erfuhren die Organisatoren jetzt. „Die Stadt hat uns bei allen Fragen toll unterstützt und geholfen“, sagt Govaarts. Die Widrigkeiten, da sind sich schon jetzt alle einig, werden mit einem Lächeln übergangen. Die Schau soll schließlich Spaß machen — nicht nur den Besuchern, auch den Ausstellern.
„Wir sind der Meinung, dass es wichtig ist, nicht nur Primeln für 99 Cent aus dem Baumarkt zu kennen, sondern auch richtig schöne, individuelle Pflanzen“, beschreibt Eugenie Govaarts stellvertretend für ihre Mitstreiter das qualitativ hochwertige Grundrezept der Schau. Deshalb stellen dort „keine Gartencenter aus, sondern Züchter, die selbst dafür verantwortlich sind, was in ihren Beeten grünt und blüht“. Und die auch fachspezifische Fragen beantworten können — nicht bloß vom Hörensagen, sondern durch das eigene Tun. „Es gibt nichts Ärgerlicheres als die Gestaltung eines weißen Beetes, und dann blüht nach drei Jahren erstmalig ein Busch — rot“, gibt HGL-Mitglied Birgit Grussenmeyer ein Beispiel dafür, dass Pflanzenkenntnis kein Zufall ist.