Bauprojekt an der Schulstraße: Jetzt geht’s in die Höhe

Am neuen Wohn- und Geschäftshaus an der Schulstraße 9-11 beginnt der Rohbau.

Hilden. Wo einst das Doppelhaus Schulstraße 9 und 11 stand, klafft derzeit eine riesige Lücke. Metertief ist die rund 700 Quadratmeter messende Baugrube ausgehoben, in der ein Bagger unablässig Erdreich abträgt und Bauarbeiter geschäftig umherwuseln.

„Der Boden für den Keller ist endlich ausgehoben, so dass wir mit dem Gießen des Fundaments in Kürze beginnen können“, sagt Marcel Pieper.

Dem Mitarbeiter von Andreas Wylenzek, der das Bauprojekt in der Innenstadt vorantreibt, ist die Erleichterung deutlich anzuhören. Schließlich standen die beiden Häuser schon seit Anfang 2010 leer — nur begonnen werden konnte mit der Maßnahme nicht.

Aber der Reihe nach: Andreas Wylenzek, Inhaber der Vital-Sanitätshäuser, hatte das Gebäude gekauft, weil er dort, wo einst die Musikschule Mewes und der Stadtgrill untergebracht waren, etwas Neues entstehen lassen wollte: unten Geschäfte, in den darüber liegenden Etagen seniorengerechte Wohnungen.

„Etwa acht, wenn es große, geräumige Wohnungen werden. Bis zu zwölf, wenn wir betreutes Wohnen anbieten“, hatte Wylenzek damals im Gespräch mit der Westdeutschen Zeitung gesagt.

Die Pläne waren fertig, auch mit der Stadtplanung war alles abgestimmt. Doch es kam zunächst alles ganz anders. Eine Sanierung war für Wylenzek, der eigentlich ein Fan alter Fassaden ist, von Beginn an ausgeschlossen.

Denn in diesem Fall würde sich der Aufwand nicht lohnen — zumal Feuchtigkeit, Schimmel und Pilzbefall Einzug gehalten hätten. „Eine Renovierung wäre unterm Strich wahrscheinlich teurer als ein Abriss samt Neubau“, sagte der Bauherr damals: „Da ist viel zu lange zu viel vernachlässigt worden.“

Doch der ehemalige Besitzer des Hauses Schulstraße 9 wollte partout nicht aus seiner Wohnung ausziehen. „Die Gründe, warum er das Feld nicht räumt, sind privat — und auch nicht ganz einfach“, bestätigte seinerzeit Bürgermeister Horst Thiele. Heute, knapp zwei Jahre später, ist der Mann endlich ausgezogen — und die Bagger samt Abrissbirne konnten anrollen.

„Es gibt bereits Interessenten“, sagt Pieper — und meint damit sowohl die Seniorenwohnungen als auch potenzielle Betreiber für die Ladenlokale im Erdgeschoss. Ob unten ein „großes“ Geschäft einzieht oder „zwei, drei kleinere“ wollte er nicht sagen. „Das hängt natürlich auch vom Bedarf und den Angeboten ab“, sagt Pieper.

Wie auch immer: Mit der endlich erfolgreichen Vermietung des ehemaligen P&C-Hauses am Warrington-Platz (die WZ berichtete) wird somit eine weitere Lücke in der Fußgängerzone geschlossen. Das Quartier, für dessen Aufwertung sich sogar eine Aktionsgemeinschaft gegründet hat, kann wieder mit der Mittelstraße konkurrieren.