Baustart im kommenden Jahr

Das alte Klärwerk in Gruiten bleibt trotzdem in Betrieb.

Gruiten. Die Zahl der in Gruiten lebenden Bürger wächst, im Gewerbegebiet an der südlichen Millrather Straße wird weiter gebaut, „eigentlich müsste das Klärwerk Gruiten erweitert werden“, sagt Diplom-Ingenieur und Planer beim Bergisch-Rheinischen Wasserverband (BRW), Olaf Kuhlmann.

„Aber das Gelände ist aufgrund seiner Nähe zur Düssel und zum angrenzenden Naturschutzgebiet problematisch“, sagt er. Dennoch habe das BRW eine Kostenvergleichsrechnung angestellt und die Kosten für eine Erweiterung des Klärwerks am Standort mit denen für den Bau eines Pumpenwerks inklusive Druckleitung und sogenanntem Freispiegelkanal zum Klärwerk Mettmann ermittelt.

„Sowohl von den Investitions- als auch den Betriebskosten ist das Pumpwerk die weitaus günstigere Alternative“, sagt Kuhlmann.

Zwei Millionen Euro wird der Hochbau mit drei Pumpen im Keller und der Elektroversorgung mit Notstromaggregat im Erdgeschoss) kosten, Baubeginn wird laut Kuhlmann frühstens im kommenden Jahr sein. „Der Genehmigungsentwurf liegt uns bereits als Vorentwurf vor, einreichen wollen das Schiftstück in der zweiten Hälfte dieses Jahres“, sagt Kuhlmann.

Der Bau des Pumpenwerks bedeute aber nicht den Abriss des Klärwerks in Gruiten. „Die Rechenanlage und der Sandfang bleiben weiterhin in Betrieb“, sagt Kuhlman. „Das Abwasser wird dort dann nicht mehr biologisch, aber immer noch mechanisch vorgereinigt und somit von Grobstoffen und mineralischen Bestandteilen befreit.“

Denn damit es nach Mettmann gelangt, muss es fast 40 Meter hochgepumpt werden, bevor es dann ins Hellenbrucher Bachtal über das Regenrückhaltebecken am Hufweg im Klärwerk Mettmann ankommt. Und dafür sollte es frei von Feststoffen sein, damit die Pumpen nicht zu sehr belastet werden.

Sie sind dafür ausgelegt, maximal 95 Liter Abwasser pro Sekunde in Richtung Mettmann zu schaffen. „In der Regel berechnet man pro 1000 Einwohner vier Liter in der Sekunde“, erläutert Kuhlmann. „Aber wir müssen die die Pumpenwerte natürlich auf Spitzenzeiten auslegen.“