Biotechnologie: Firma Qiagen auf Wachstumskurs
Das Biotechnologieunternehmen aus Hilden hat 2012 beim Umsatz zugelegt und erwartet für 2013 weitere Zuwächse.
Hilden. Trotz kriselnder Weltwirtschaft legt der Hildener Biotechnologiekonzern Qiagen weiter zu. Der Umsatz ist im vergangenen Jahr um zehn Prozent auf 1,25 Milliarden US-Dollar gestiegen. Die gesteckten Ziele sind damit deutlich übertroffen worden. Mitte 2012 war das Unternehmen noch von einem Zuwachs von sechs bis acht Prozent ausgegangen. Und diese Entwicklung wird sich nach Einschätzung des Vorstandsvorsitzenden Peer Schatz auch in diesem Jahr fortsetzen.
Mit seinem Finanzvorstand Roland Sackers hat Schatz gestern die Ergebnisse des vergangenen Geschäftsjahres vorgestellt. „Wir haben das Jahr deutlich über den eigenen Erwartungen abgeschlossen“, sagte Sackers. Den Ergebnissen des laufenden Jahres sieht er „sehr optimistisch“ entgegen und erwartet ein Umsatzwachstum von fünf bis sechs Prozent.
Der Optimismus hat mehrere Gründe: „Die alternde Bevölkerung steigert die Nachfrage nach wirksameren und sicheren Therapien“, sagte Schatz. Außerdem verlange der Kostendruck im Gesundheitssystem nach mehr Prävention und Behandlungsmethoden, und der wissenschaftliche Fortschritt ermögliche rasante Durchbrüche.
Die Zuversicht der Qiagen-Verantwortlichen hat aber auch ganz handfeste Gründe. So wurde gesten der Abschluss einer Vereinbarung mit dem führenden US-Krebslabor Clarient mit einem Netzwerk von mehr als 2000 Pathologen bekanntgegeben, das künftig Qiagen-Produkte einsetzen wird.
Diese Aussichten haben auch positive Auswirkungen auf die Qiagen-Zentrale in Hilden. Nachdem im vergangenen Jahr die weltweite Life-Science-Produktion in Hilden konzentriert wurde, wird „unser Mutterschiff“ (Schatz) in diesem Jahr neue Zuständigkeiten für die sogenannte NGS-Produktion erhalten. NGS (Next-Generation-Sequencing) ist der Sammelbegriff für unterschiedliche, fortschrittliche Technologien zur Bestimmung des Erbguts.
Dies führt dazu, dass die Zahl der Beschäftigten in der Hildener Produktion laut Schatz steigen wird. Ein Teil der neuen Arbeitsplätze wird allerdings auch durch die Umwandlung von Zeit- in Festanstellungen entstehen. Nachdem Qiagen vor zwei Jahren 150 Stellen in Hilden gestrichen hatte, lag die Zahl der Beschäftigten Ende 2012 mit 1152 rund vier Prozent unter der Beschäftigtenzahl von Ende 2011. Weil aber in den kommenden Jahren sehr gute Geschäfte erwartet werden, sei es laut Schatz nicht auszuschließen, „dass wir 2018 deutlich größer sind“.