Bürgertreff: Jetzt geht die Feier weiter
Ist das Aus abgewendet? Der Bürgerverein Nord will den Bürgertreff übernehmen.
Hilden. Monatelang stand die Zukunft des Bürgertreffs an der Lortzingstraße auf der Kippe. Geht es weiter, oder wird der Treff dichtgemacht? Und wenn ja — was passiert dann mit dem städtischen Gebäude?
Es waren bange Fragen, die nicht zuletzt viele Vereinsvertreter bewegten. Schließlich waren insbesondere sie es, die das Haus 15 Jahre lang nutzten und mit Leben füllten — sei es durch Versammlungen, Feste oder Jubiläen.
Allerdings gibt es einen Hoffnungsschimmer. Der Bürgerverein Hilden-Nord hat sich bereit erklärt, in die Bresche zu springen und die Bewirtschaftung zu übernehmen. „Das Angebot liegt vor — und freut uns“, bestätigt der 1. Beigeordnete Norbert Danscheidt. „Schließlich wären wir als Stadtverwaltung allein aus Kostengründen nicht in der Lage, den Bürgertreff zu betreiben.“
Als sich 2010 der Trägerverein aufgelöst hatte, weil von den ursprünglich sechs Betreibervereinen keiner mehr übrig geblieben war, schien es fast so, als hätte das letzte Stündlein geschlagen. „Von den ehrenamtlichen Helfern ist einer nach dem anderen abgesprungen“, sagt Sigrid Arnold. Sie ist einerseits Kassiererin des Bürgertreffs, andererseits Mitglied im Bürgerverein Hilden-Nord und Ehefrau des Vorsitzenden Dieter Arnold.
Zum Schluss seien nur noch sie, ihr Mann und Mitstreiterin Ulrike Müller übrig geblieben. Das Trio ist es auch, das bis zu einer endgültigen Entscheidung die Geschicke an der Lortzingstraße leitet. Die fällt am 12. September im Umweltausschuss. Denn mit wem an der Spitze der Treff weiterbetrieben wird, liegt bei den Politikern. Vor allem, weil es mittlerweile weitere Interessenten geben soll.
Wie Norbert Danscheidt im WZ-Gespräch bestätigt, sollen neben den Nordern die Werbegemeinschaft und die Karnevalsgesellschaft Jecke Fründe Ambitionen angemeldet haben. „Offiziell liegt uns allerdings keine Anfrage vor“, so der Beigeordnete.
„Wir haben inzwischen aber zu beiden Vereinen Kontakt aufgenommen.“ Während von den Jecken Fründen noch keine Resonanz gekommen sei, „wissen wir von der Werbegemeinschaft, dass sie sich schriftlich äußern will“.
Derweil laufen die Buchungen für den Bürgertreff auf Hochtouren. „Bis zum Jahresende sind alle Samstage ausgebucht“, sagt Sigrid Arnold. „Die Palette reicht von der Silbernen Hochzeit über runde Geburtstage bis hin zur Weihnachtsfeier.“
„Reibach“ würde mit derartigen Veranstaltungen im Übrigen nicht gemacht. So sei mit dem Trägerverein damals vertraglich geregelt worden, dass bei Überschüssen 50 Prozent an die Stadt abgeführt werden müssen und der Rest in den Treff investiert wird.
Außerdem übernimmt der Verein alle mit der Verwaltung verbundenen Pflichten, zahlt Wasser, Strom, Gas und Müllabfuhr und tätigt Instandhaltungsarbeiten und Reparaturen. Sollten wiederum Defizite entstehen, übernimmt diese die Kommune.