Der erste Bankräuber ist überführt
51-Jähriger gesteht den Überfall auf die Gruitener Sparkasse.
Gruiten. Der Raubüberfall auf die Filiale der Stadt-Sparkasse in Gruiten vom 12. Mai 2009 ist aufgeklärt. Die Polizei meldete gestern, dass der Täter mit Hilfe eines DNA-Beweises überführt werden konnte. Die entscheidende Spur lieferten nicht die ungewöhnlich guten Aufnahmen der Überwachungskamera, sondern ein herrenloses Fahrrad, das am Gruitener Bahnhof kurz nach dem Überfall von der Polizei sichergestellt und später als Fluchtfahrzeug identifiziert wurde. Von dem Drahtesel wurden DNA-Spuren sichergestellt, die erst in den vergangenen Tagen zur Klärung der Straftat führten, nachdem Anfang April dieses Jahres vom Landeskriminalamt die entscheidende Mitteilung kam.
Die DNA-Spur konnte nach Polizeiangaben einem heute 51 Jahre alten Mann aus Ostdeutschland zugeordnet werden, der seit dem 2. Juni 2009 in der Berliner Justizvollzugsanstalt unter anderem eine Strafe wegen Diebstahls mit Waffen absitzt. Dort gestand der Mann vor einigen Tagen den Überfall auf die Gruitener Filiale.
Nach seiner Aussage war er am Tattag mit der S-Bahn von Düsseldorf nach Gruiten gekommen, das er von früheren Besuchen kannte. Im Gepäck hatte er nicht nur das Fahrrad, sondern auch seine Tatkleidung, die er zuvor auf einem Düsseldorfer Flohmarkt gekauft hatte — eine auffällige Trainingsjacke, einen Hut und eine Sonnenbrille. Die Waffe, mit der er die Sparkassen-Mitarbeiter bedrohte, war laut seiner Aussage eine Softairpistole.
Mit einem vierstelligen Betrag flüchtete er nach der Tat auf dem Fahrrad zum Bahnhof und von dort mit dem Zug zurück nach Düsseldorf. Dort stieg er noch am gleichen Tag in eine Bahn nach Berlin. Erst dort entsorgte er Kleidung und Pistole. Vom erbeuteten Geld sei nichts mehr übrig, das habe er kurz nach dem Überfall in Berlin und Dresden ausgegeben. Wann dem 51-Jährigen der Prozess gemacht wird, steht noch nicht fest. Laut Paragraf 250 des Strafgesetzbuches droht ihm eine Haftstrafe nicht unter fünf Jahren.
Für den zweiten Raubüberfall auf die Gruitener Sparkasse, der exakt vier Wochen nach dem ersten stattfand, kann er nicht verantwortlich gemacht werden. Zu diesem Zeitpunkt saß der 51-Jährige bereits in Haft. Polizeisprecher Ulrich Löhe: „Der Tathergang war zwar damals sehr ähnlich, aber das Aussehen der Täter doch sehr unterschiedlich.“