Die Kirmes dreht wieder ein Riesen-Rad
Auf der Haaner Kirmes wird es in diesem Jahr wieder bunt zugehen. Es gibt einige neue Fahrgeschäfte. Die Kaiserstraße wird gesperrt.
Haan. Bewährtes bleibt, Neues kommt hinzu: Der Plan für die Haaner Kirmes 2016 steht. Vom 24. bis 27. September wird es bunt hergehen, rund um den Neuer Markt sowie entlang der Kaiserstraße. Rainer Skroblies vom Ordnungsamt — er organisiert die Kirmes — freut sich: „Man kann diesen Job nicht machen, ohne selbst Kirmesfan zu sein“, findet er. Aus gut 800 Bewerbungen hat er 200 Schausteller heraus gesucht, die in Haan dabei sein dürfen. Die Bewerberzahlen steigen jedes Jahr. „Es kommt dabei auf die richtige Mischung an. Für jedes Alter muss etwas dabei sein.“
Kein Wunder, muss doch die Haaner Kirmes ihrem Ruf gerecht werden: Sie gilt als größte Kirmes im Bergischen Land, wurde vor über 600 Jahren ins Leben gerufen und zieht bis zu 300 000 Besucher an.
Das „Top-Highlight“, wie es Skroblies nennt, wird im September wohl der Propeller „Apollo 13“ sein. „Er ist mit 55 Metern nicht ganz so hoch, wie der Flasher voriges Jahr“, sagt Skroblies. Dafür sei das Fahrgeschäft brandneu und die Aufmachung toll: Es erinnert an einen Raumschiffbahnhof. Außerdem neu dabei sein wird die „Schlittenfahrt“, die am Windhövelplatz stehen wird. „Das ist eigentlich ein altes Fahrgeschäft, aber der Schausteller hat es komplett überarbeitet“, so Skroblies. Statt Lichteffekten im Dunkeln sausen die Schlitten nun offen im Kreis. Statt des „Phoenix“, einer Schaukel für Menschen mit starken Nerven, wird dieses Jahr der „Scheibenwischer“ nach Haan kommen. „Der ist ähnlich, aber die Gondeln überschlagen sich nicht“, erklärt Skroblies. Die Fahrgeschäfte „Take off“, „Wilde Maus“ und „Shake & Roll“ werden auch in diesem Jahr wieder dabei sein. Der Großteil der Schausteller kommt übrigens aus Solingen, Wuppertal und Düsseldorf, einer aus Haan und der Rest aus ganz Deutschland. Der Autoscooter-Gottesdienst, das Pflaumenkuchen-Essen für Senioren und das große Feuerwerk — auf diese Höhepunkte freut sich Skroblies besonders. Außerdem wird es gruselig werden: Beim Besuch des „Horror-Lazarett“ können mutige Besucher durch eine alte, verfallene Klinik laufen, in der sich blutige Szenen abspielen und lebendige Gruselfiguren auf sie warten. Wem das nicht behagt: In „Ritters Biergarten“ wird es wieder Live-Musik geben. Und auf Bürgermeisterin Bettina Warnecke wartet der erste Fassanstich im Amt zur Eröffnung der Kirmes. Der Deutsche Schaustellerbund hatte sich im Vorfeld dafür eingesetzt, die Kirmes auf die Mittelstraße auszuweiten und somit einen Rundgang zu erschaffen. Das auf der Dieker Straße vor Kodi platzierte Fahrgeschäft hätte dafür einen neuen Standort auf der Hallenbadwiese erhalten müssen. Dafür hätten eine Hecke entfernt sowie Büsche und Bäume gestutzt werden müssen. Der Antrag wurde von der Stadtabgelehnt. Man habe das Grün nicht beschädigen wollen und befürchtet, dass die Neugestaltung Einfluss auf das Innenstadtkonzept nehmen könnte, erklärt Skroblies. „Ichfinde das schade, ich hätte es interessant gefunden, den Rundlauf zu gestalten. Aber es ist wie es ist“, so der Organisator. Da viele Menschen die Mittelstraße dennoch als Übergang nutzen, um von der Kaiserstraße zu den Fahrgeschäften am oberen Neuen Markt zu gelangen, soll diese während der Kirmes für den Durchgangsverkehr gesperrt werden. Das wurde im Rahmen des Sicherheitskonzepts beschlossen. Eine Umleitung wird während der Kirmeszeit ausgeschildert sein. Auch die aktuelle Sicherheitslage bezieht Skroblies in seine Planung ein. „Wir werden mit der Polizei besprechen, ob wir noch Ergänzungen machen müssen.“ Bei schönem Wetter kommen jedes Jahr 250 000 bis 300 000 Besucher zur Kirmes. „2015 war das Wetter hervorragend — vier Tage Sonne, nur nachts etwas kalt“, erinnert sich Skroblies. Das wünscht er sich auch für dieses Jahr.