Frau Hendrikson, momentan ist der Andrang bei der Kleiderkammer sehr hoch. Worauf führen Sie das genau zurück?
Interview Mechthild Hendrikson Die Kleiderkammer Hilden hat alle Hände voll zun tun und sucht Helfer
Interview | Hilden · Die Verkaufsräume an der Benrather Straße 51 werden vermehrt besucht. Der Spendenbedarf ist aktuell sehr hoch.
Ina Schwerdtfeger stellte die Fragen.
Mechthild Hendrikson: Der Andrang in der Kleiderkammer ist schon seit einigen Monaten sehr hoch und weiterhin steigend. Wir führen das auf die gesamte wirtschaftliche Situation zurück. Aber auch der große Zustrom an Flüchtlingen aus der Ukrainer ist nicht unerheblich daran beteiligt.
Wie lang sind denn die Wartezeiten in etwa? Gibt es Tage/Zeiten, die besonders stark frequentiert sind?
Hendrikson: Da wir aufgrund der Corona-Situation nur eine begrenzte Anzahl an Kunden gleichzeitig in die Kleiderkammer lassen und jeder Kunde eine Stunde Zeit zum Stöbern hat, kann, gerade zu Beginn der Verkaufszeiten, eine kurze Wartezeit entstehen. Meistens entspannt sich die Situation aber im Verlauf der Öffnungszeiten. Jeder Verkaufstag ist gleichmäßig gut besucht, ganz besonders aber zu Beginn.
Wie ist die Besucherzahl im Vergleich zum Vorjahr gestiegen?
Hendrikson: Wir haben leider keine aktuellen Daten dazu und können nur vom Gefühl her sagen, dass es ständig steigt.
Was benötigen die Menschen am Dringendsten?
Hendrikson: Grundsätzlich wird bei uns alles sehr gut angenommen, allerdings wird besonders Herrenbekleidung (besonders gut erhaltene Herrenschuhe), gute Nachtwäsche und Bettwäsche gesucht.
Gibt es genug Spenden? Oder was fehlt derzeit?
Hendrikson: Die Spendenbereitschaft ist sehr groß. Wir möchten nochmals darauf hinweisen, dass die Ware bei uns nicht gewaschen wird und wir nur saubere und gut erhaltene Kleidung annehmen. Gesucht wird derzeit: Herrenbekleidung, besonders Jeans, gute Herrenschuhe und Herren-Sportschuhe, Jogginghosen, Bettwäsche, Handtücher und Nachtwäsche für Damen und Herren.
Gibt es genug Ehrenamtler, die das erhöhte Aufkommen entgegenkommen können? Oder wie kann die Kleiderkammer dem entgegenwirken?
Hendrikson: Aktuell sind wir auf der Suche nach neuen, junggebliebenen, kommunikativen, ehrenamtlichen Mitarbeiter/Innen, die Freude am Umgang mit dem Menschen haben und sich zutrauen, mehrere Stunden zu gehen oder zu stehen und auch mal den einen oder andern Sack oder Karton zu stemmen.