Die Stadt empfängt Hildener Schützen
Seit Freitag regieren die Schützen in der Hildener Innenstadt. Heute wird der neue König ermittelt.
Hilden. Das Wochenende stand in der Hildener Innenstadt ganz im Zeichen des Heimatfestes der St. Sebastianus Schützenbruderschaft 1484. Einige Passanten trommelten in der Luft mit, als sie an den Mitgliedern des Tambourcorps Hohenzollern 04 Hochdahl vorbeiflanierten. Die hatten sich Samstagnachmittag bei strahlendem Sonnenschein gegenüber dem Bürgerhaus postiert, um die Schützenkönige zu begrüßen. Die Majestäten hatten sich zuvor ins Goldene Buch der Stadt eingetragen — eine der letzten Amtshandlungen, bevor heute die Nachfolger „ausgeschossen“ werden. „Ein bisschen Wehmut wird dabei sein“, gestand Martina Taubenheim. Die Königin der St. Sebastianus Schützenbruderschaft, in der sich 1984 eine Damenkompanie gebildet hatte, blickte auf ein ereignisreiches Jahr zurück: „Da gab es die Besuche bei befreundeten Vereinen, den Ball der Könige in Düsseldorf, unser Frühlingsfest und die Kompaniefeste“, erklärte Taubenheim.
Am Freitagnachmittag begann das viertägige Fest mit dem traditionellen Fassanstich und einem ausgelassenen Eröffnungsabend. „Unser Zelt war voller als in den Vorjahren“, berichtete Pressewart Jörg Wiebusch. Über eine große Resonanz freute sich der älteste noch bestehende Hildener Verein auch beim Lichtpunkt-Preisschießen für Jugendliche und Erwachsene am Samstagvormittag.
Drei Pokale wurden dabei an Gäste vergeben — die Vereinsmitglieder schießen in diesem Wettkampf außer Konkurrenz. Spaß an dem Wettbewerb hat auch die sechsjährige Lea Breuer. Diesmal nahm sie jedoch nicht teil — schließlich hatte sie als Bambiniprinzessin repräsentative Aufgaben zu erfüllen. „Sie ist praktisch von Geburt an mit dabei“, berichtete ihre Mutter Bianca Breuer. Auch beim offiziellen Stadtempfang war Lea mit von der Partie — ebenso wie Martina Taubenheim mit Prinzgemahl Michael, deren Adjutantinnen Andrea Thom und Daniela Roßkothen, Bürgerkönigin Ingrid Löwenstein, Frank Peters, König der an die St. Sebastianer angeschlossenen Hubertuskompanie, und den Mitgliedern des Vorstands.
Bürgermeisterin Birgit Alkenings lobte im Ratssaal die Schützen: „Ihr tut was für die Stadt!“ Über Jahrhunderte hinweg hätten sie es geschafft, sich wechselnden Bedürfnissen anzupassen — so auch der Schützenverein Jägerhof 1903, dessen 1. Vorsitzender Arno Bahl mit seinen Vorstandskollegen ebenfalls am feierlichen Empfang teilnahm: Im Herbst hatte sich der Verein wegen sinkender Mitgliederzahlen der Ohligser Schützengemeinschaft 1875/1903 angeschlossen.
Beim Schützenfest mussten die Besucher anders als in den Vorjahren auf große Fahrgeschäfte verzichten. Vom gründlichen Feiern hielt das die Schützen und ihre Gäste jedoch nicht ab.