Baugebiet Schützenstraße: Nachbarn legen Streit bei

Der Stadtentwicklungsausschuss berät erneut über das Bauprojekt.

Foto: Christoph Schmidt

Hilden. Die Eigentümer zweier Grundstücke an der Schützenstraße 41-43 wollen dort bis 15 Wohnungen in Mehrfamilien- und Doppelhäusern bauen. Alle Ratsfraktionen bis auf die Allianz haben beschlossen, einen Bebauungsplan aufzustellen. Er soll Art, Umfang und Höhe der neuen Bebauung regeln. Die Nachbarn Jerome und Kerstin Knott haben der Stadt mit einer Klage gedroht, sollten ihre Interessen „in unzumutbarer Weise beeinträchtigt“ werden.

Inzwischen haben sich die bauwilligen Eigentümer mit dem Ehepaar Knott geeinigt, bestätigt Planungsamtsleiter Peter Stuhlträger: „Wir werden im Stadtentwicklungsausschusses am 21. Juni einen abgestimmten Entwurf als Kompromiss vorlegen.“ Er sieht eine Bebauung des Hinterlandes vor. Dort steht auch das Haus der Knotts. Was gebaut wird, entscheidet die Politik. CDU und SPD haben beide betont, das Verfahren sei ergebnisoffen. Noch sei nicht die Art und Dichte der Bebauung beschlossen worden, sondern nur die Einleitung eines Verfahrens. Die Vorstellungen der Fraktionen liegen weit auseinander. Dazu gibt es auch verschiedene Anträge. Der CDU ist wichtig, dass das geplante Mehrfamilienhaus an der Schützenstraße auf jeden Fall eine Tiefgarage bekommt — weil Parkplätze auf der Straße ohnehin schon Mangelware seien. SPD und Grüne wollen festgeschrieben wissen, dass auf jeden Fall auch öffentlich geförderte Wohnungen vorgesehen werden. „Das beißt sich“, erläuterte Planungsamtsleiter Peter Stuhlträger: „Das ist für den Investor nicht wirtschaftlich, weil nur die Wohnungen, aber nicht die Tiefgarage öffentlich gefördert wird.“ Zudem könne in einem Bebauungsplan nicht fixiert werden, dass tatsächlich Sozialwohnungen entstehen: „Wir können nur den Wohnungsstandard vorschreiben, aber nicht, dass der Investor die öffentliche Förderung auch tatsächlich in Anspruch nimmt. Da sind wir auf das freiwillige Engagement des Investors angewiesen.“ Die Bürgeraktion hat beantragt, einen Alternativvorschlag in das weitere Verfahren einzubeziehen. Nur entlang der Schützenstraße soll ein großes Mehrfamilienhaus als Lückenschluss errichtet werden.

So könnten mehr Wohnungen als bei den anderen Entwürfen entstehen, gleichzeitig bliebe das grüne Hinterland frei von Bebauung. Die Allianz für Hilden hat gegen die Aufstellung eines Bebauungsplans gestimmt und will den Bau eines Mehrfamilienhauses entlang der Schützenstraße zulassen. Das ist nach geltendem Recht möglich. Keinen Bebauungsplan aufzustellen sei die schlechteste Lösung, macht Baudezernentin Rita Hoff deutlich: „Dann könnte es auch zu einer unkontrollierten Bebauung des Hintergeländes kommen. Es könnte Klagen geben. Wie die ausgehen, hängt vom jeweiligen Richter ab.