Tagesmutter bietet noch Plätze an
Angela Greif leitet in Gruiten „Die Sonnenbienchen“ an der Vohwinkeler Straße 37.
Haan. In ihrem ersten Leben war Angela Greif Groß- und Einzelhandelskauffrau. Dann wurde sie Mutter und damit veränderte sich alles. „Ich habe angefangen zu studieren“, erinnert sie sich zurück: „Sozialarbeit und Sozialpädagogik und parallel habe ich als Tagesmutter gearbeitet.“ Sechs Jahre lang hat sie die Kinder in ihrer Wohnung in Düsseldorf betreut, wo sie noch immer wohnt. Doch dann kam eines Tages ihre Tochter Mia mit einem verrückten Vorschlag.
„Sie erzählte, dass ihre Klassenkameradin nach Haan umzieht und dass wir deshalb auch nach Haan müssen.“ Angela Greif wies diese kindliche Idee nicht einfach ab. „Kinder wissen sehr viel“, meint sie lächelnd. Also schaute sie sich in Haan einmal um, kontaktierte Makler. Zunächst sah es so aus, als ob aus dem Vorhaben nichts werden sollte, doch dann bekam Angela Greif einen Tipp. Ein Hof in Gruiten war frei, die Räume ideal und Angela Greif mit dem Hauseigentümer schnell einig. Am 22. Mai öffnete sie ihre Kindertagespflege „Die Sonnenbienchen“ an der Vohwinkeler Straße 37, in direkter Nachbarschaft zum Waldkindergarten. „Ich möchte eine solide Grundlage mit vielen Entwicklungsmöglichkeiten für die Kinder schaffen“, erklärt Angela Greif. Dabei ist ihr das Erleben der Natur sehr wichtig, wie „in Pfützen springen“. Durch den großen Garten besteht die Möglichkeit, jeden Tag nach draußen zu gehen. „Ich mache auch tierpädagogische Arbeit mit Hunden und Pferden“, sagt die Tagesmutter.
Waldpädagogik steht auch auf dem Programm — „Die Natur mit allen Sinnen erleben.“ Flugzeuge aus Stöcken basteln oder einen Frosch aus der Nähe beobachten, das gehört dazu. Drei Zimmer haben die „Sonnenbienchen“ zur Verfügung. „Zwei Spielzimmer und ein Schlafzimmer“, sagt Angela Greif. Dazu gehören noch ein Bad und eine gemütliche Küche. Derzeit hat Angela Greif noch drei Plätze frei. „Die Kindertagespflege betreut vor allem Unter-Dreijährige“, erklärt Beate Schmitz, Tagesmutter seit mehr als zwanzig Jahren. In Haan müssen die Eltern für einen Kindertagespflegeplatz nicht mehr zahlen als für einen Kindergartenplatz. Das ist ein Vorteil der kommunalen Regelung, der die Kindertagespflege unterworfen ist. Aber diese Regelung hat auch Nachteile. „Wenn Eltern Kinder aus einer Nachbarstadt hierherbringen wollen, das kann schwierig werden“, sagt Angela Greif. Insgesamt jedoch haben die Eltern bei der Kindertagespflege mehr Entscheidungsfreiheit. „Sie können wählen, wem sie ihr Kind anvertrauen“, betont Beate Schmitz. Die Betreuungszeiten sind flexibler, die Tagesmütter sehen sich als Ergänzung zur Familie. „Derzeit sind in Haan 28 Tagespflegepersonen tätig, die eine Pflegeerlaubnis über das Jugendamt erhalten haben“, erklärt Sonja Kunders von der Stadtverwaltung. Hinzu kommen noch vier Großtagespflegestätten. Aktuell werden 90 Kinder in der Tagespflege betreut. Für Haan hat die Kindertagespflege somit einen sehr hohen Stellenwert. „Zwei Tagespflegepersonen betreuen auch inklusiv“, so Kunders, „eine weitere steht kurz vor dem Abschluss der dafür erforderlichen Weiterqualifizierung.“ Derzeit sind noch Plätze frei bei Angela Greif, Erika Erden, Jakob Lep und Tatjana Spiegel.
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