Evangelisches Schulzentrum: Die Zukunft ist unklar

Die Landeskirche als Träger muss sparen und stellt alle ihre Einrichtungen und Dienste auf den Prüfstand.

Hilden. Die evangelische Kirche im Rheinland will ihre Einrichtungen zukunftsfähig gestalten. Dazu gehören auch die Schulen — zum Beispiel das evangelische Schulzentrum an der Gerresheimer Straße mit dem Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium und der Wilhelmine-Fliedner-Realschule sowie dem Internat. Zusätzlich übt die Sekundarschule, die am Holterhöfchen zum neuen Schuljahr ihren Betrieb aufnimmt, Druck auf die bestehenden Schulen aus, denn mit den kleinen Klassen bis zu 25 Schülern ist die Schulform sowohl für Schüler als auch für Lehrer attraktiv.

„Aufgrund rückläufiger Mitgliederentwicklung, sinkender Finanzkraft und sich ändernder gesellschaftlicher Rahmenbedingungen überprüfen wir im Rahmen einer Aufgabenkritik derzeit alle landeskirchlichen Dienste und Einrichtungen auf ihre Notwendigkeit, ihre Zukunftsfähigkeit und Profilierung“, sagt Jens Peter Iven, Sprecher der Evangelischen Kirche im Rheinland: „Diese Aufgabenkritik betrifft naturgemäß auch die zehn landeskirchlichen Schulen und unsere drei Internate.“

Vorschläge, die aus dieser Aufgabenkritik erwachsen, will die Kirchenleitung der Evangelischen Kirche im Rheinland in diesen Tagen in den Beratungsprozess der kirchlichen Gremien geben. Iven: „Über deren Ergebnisse wird die Landessynode, das oberste Leitungsgremium der rheinischen Kirche, im Januar 2014 beschließen. Der Beratungs- und Entscheidungsprozess mit allen seinen Unwägbarkeiten läuft also noch.“ Was genau auf die Schulen im Schulzentrum zukommen könnte, darüber kann Iven noch keine Auskunft geben.

„Grundsätzlich gilt: Unser Ziel ist es, im Rahmen unserer finanziellen Möglichkeiten die landeskirchlichen Schulen mit ihrem evangelischen Profil zukunftsfähig zu gestalten und dabei bildungspolitische Weichenstellungen der Landessynode aufzunehmen“, sagt Iven. Christian Dern, stellvertretender Schulleiter des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums, macht sich jedenfalls keine Sorgen: „Jedes Unternehmen stellt regelmäßig alles auf den Prüfstand. Wir sind im Gespräch mit der Kirche. Es wird keine gravierenden Veränderungen geben. In jedem Falle behalten wir den Elternwillen im Auge. Wir machen ja Schule für die Kinder und ihre Eltern.“

Das Gespräch mit Eltern, das am Dienstag geplant ist, finde nicht wegen der Überprüfung durch die Kirche statt, sondern sei ein regelmäßiges, monatlich stattfindendes Angebot. „Auch die Eltern sind nicht in Sorge“, betont Dern. Der Leiter der Realschule war am Montag nicht zu erreichen.