In Hilden und Haan Feuerwehren haben Tief „Dietmar“ im Blick

Hilden/Haan · Die Einsatzkräfte sind gut vorbereitet. Der ADAC warnt vor Motorschäden durch zu viel Spritzwasser.

Auch Aquaplaning droht dank des Regentiefs. Der ADAC warnt: „Langsam fahren, denn Spritzwasser verursacht Motorschäden.“

Foto: dpa/Julian Stratenschulte

(peco) Tief „Dietmar“ überzieht zur Zeit ganz NRW mit Dauerregen, der noch bis Donnerstag in „ergiebigen“ Mengen anhalten soll. Vor allem für das Bergische Land sind in unserer Region Anstiege von Bächen und kleineren Flüssen angesagt – doch auch die Feuerwehren in Hilden und Haan beobachten die Entwicklung aufmerksam.

„Momentan verfolgen wir intensiv die Pegelstände, aber auch alle anderen Informationsquellen, die uns zur Verfügung stehen“, berichtet Haans Feuerwehrsprecher Mirko Braunheim. Bisher sei alles friedlich – aber mitunter könne sich so eine Lage auch schnell ändern.

So waren beispielsweise am Tag vor Heiligabend auch Feuerwehrleute aus Hilden, Haan und anderen Städten des Kreisgebietes in Oberhausen, um dort die Einsatzkräfte bei der Hochwasserlage zu unterstützen, als ein Deich aufzuweichen und undicht zu werden drohte.

Auf der Hildener Feuerwache ist man nach Auskunft der stellvertretenden Amtsleitung auch auf „Dietmar“ vorbereitet. Nach dem Jahrhunderthochwasser im Jahr 2021 habe es diverse Anschaffungen für den Kampf gegen Überflutungen gegeben. Am besten sei es aber natürlich, wenn es gar nicht erst zu einem Einsatz komme.

In Haan erinnert Mirko Braunheim allerdings daran, dass auch die Bürger verpflichtet sind, eigenverantwortlich Vorsorge zu treffen – beispielsweise darauf zu achten, dass tiefliegende Eingänge möglichst wasserdicht sind, oder Fenster, Türen und Wände abdichten. Gerade in Gruiten haben nach den Erfahrungen von vor zwei Jahren viele Anwohner für ihre Häuser Hochwasserschutzmaßnahmen getroffen.

Die evangelische Kirche, Predigthaus und Pfarrhaus im Dorf können bei einer Überflutung im Notfall „die Schotten dicht machen“. Mehrere Exemplare dieses quasi dehnbaren Metallrahmens mit Neopren-Überzug wurden installiert. Der Hintereingang des Pfarrhauses erhielt sogar eine komplett wasserdichte Tür.

Aber nicht nur zu Hause sollten die Hildener und Haaner aufpassen: Unterwegs droht bis Donnerstagabend wieder verstärkt Aquaplaning. Der ADAC rät Autofahrern deshalb zu besonderer Vorsicht. „Durch eine angepasste Fahrweise mit reduzierter Geschwindigkeit und mehr Sicherheitsabstand sowie einer Reifen-Profiltiefe von mindestens vier Millimetern kann die Gefahr bereits im Vorfeld reduziert werden“, sagt Verkehrsexperte Roman Suthold. Und sollten Straßen oder Unterführungen nach einem Unwetter überflutet sein, sind Autofahrer gut beraten, auf keinen Fall mit Schwung durchs Wasser zu fahren. „Dadurch kann Spritzwasser in den Ansaugbereich des Motors gelangen“. erläutert Suthold: „Das führt fast immer zu schweren Motorschäden.“

(peco)