Dorffest in Gruiten Fröhliche Feier mit Federvieh
Haan · Am ersten richtig sommerlichen Wochenende seit langem zog es viele Besucher auf den Gruitener Dorfanger zum traditionellen Fest. Sie wurden nicht enttäuscht. Und das lag auch am „tierisch guten Programm“.
Verlockende Düfte wehten durch die Stände auf dem Dorfanger und verführten so manchen Besucher zu einem Snack: Frischer Fisch und vegetarische Leckereien, Reibekuchen, Crêpes und Waffeln, Spiral-Kartoffeln und natürlich Grillwurst standen zur Auswahl. Im Backhaus gab es köstlichen Kuchen. Der Biohof Groß Düssel hatte Bio-Fleisch vom eigenen Hof mitgebracht, das auf dem Grill zubereitet wurde.
Außerdem konnten hier auch einige der hofeigenen Vermiethühner besucht werden. „Die können Sie sich für zwei bis sechs Wochen in den eigenen Garten holen“, erklärt Inga Feige vom Biohof Groß Düssel. Ein Angebot, das vor allem Kitas und Seniorenheime gerne annehmen. „Inzwischen haben wir 50 Gruppen à 5 Hühner, die unterwegs sind“, berichtet Inga Feige.
Im Schaubrüter
schlüpften die Küken
Hühner hatte natürlich auch der Rassegeflügelzuchtverein mitgebracht – und so mancher Hahnenschrei übertönte das muntere Festgetümmel. In einem gläsernen Kasten lagen einige Eier. Alle hatten schon kleine Macken und Risse in der Schale, so als wäre jemand nicht vorsichtig genug mit ihnen umgegangen. Doch die Risse haben einen anderen Grund. Denn hier versuchte der Hühnernachwuchs, sich den Weg in die Freiheit zu erkämpfen.
Ein wenig Geduld brauchte es schon, um den Küken beim Schlüpfen zuzusehen, doch vor dem Brutkasten, den der Rassegeflügelzuchtverein mitgebracht hatte, stand immer eine Traube von Menschen, um dieses außergewöhnliche Geschehen zu beobachten.
Am Stand der Närrischen Zelle Haan dagegen ging es um Geschicklichkeit. Denn die Enten, die hier geangelt werden konnten, waren aus Plastik. Außerdem konnten sich die Kinder dort im Dosenwerfen versuchen und dabei kleine Preise gewinnen. „Das ist nicht einfach“, meinte Florian. Der Siebenjährige hatte beim ersten Mal noch daneben geworfen. Aber dann konnte er mit dem Ball einige Dosen zu Fall bringen. „Das macht Spaß“, kommentierte er. „Ich finde es toll, dass ich mir einen Preis aussuchen darf.“ Florian war mit seinem Freund Elias auf dem Dorfanger unterwegs. Die beiden wollten auch unbedingt noch mit der kleinen Bahn rund um den Ortskern fahren.
Größere Fahrzeuge mit ganz besonderen Funktionen konnten sich die großen und kleinen Kinder bei der Feuerwehr und dem Deutschen Roten Kreuz genauer ansehen. Das DRK Gruiten hatte einen Rettungswagen mitgebracht und erklärte gerne, wie das alles funktioniert. Außerdem konnten sich die Besucher dort an einer Reanimation versuchen. Die Reanimationspuppe hatte nämlich einen „schwerwiegenden Fahrradunfall“ und lag mit gebrochenem Bein auf der Wiese. „Außerdem beantworten wir gerne alle Fragen über unsere Sanitätsdienste oder den Katastrophenschutz“, sagte Jennifer Kranz vom DRK Gruiten. Insgesamt 45 Ehrenamtliche sind dort tätig. Dazu kommen die Schulsanitätsdienste. „Wir haben 40 Mitglieder im Jugend-Rotkreuz“, freut sich Kranz über die gute Nachfrage.
Bei der AGNU bastelten
Kinder Insektenhotels
Wer sein Wissen über die heimische Fauna testen wollte, konnte am Stand der Agnu raten, welche Vögel oder Schmetterlinge auf einem Aufsteller abgebildet waren. Außerdem gab es dort nicht nur lustige Mini-Insektenhotels und Nistkästen, sondern auch jede Menge Infos über insektenfreundliches Gärtnern. In Blumenmädchen verwandelten sich die Mädels, die am Stand von Waldorf-Kindergarten und Freier Waldorfschule selbst wunderschöne Blumenkronen bastelten. Die farbenfrohen Blüten, die sie in die geflochtenen Bastkränze einarbeiteten, waren ein echter Hingucker. „Das fördert die Kreativität“, meint Irina Zühlsdorff von der Freien Waldorfschule. Wie kreativ die Schüler sind, konnten Besucher anhand der ausgestellten Handarbeiten und Keramiken sehen.
Kleine Geschenkideen gab es nebenan beim Weltladen Gruiten zu kaufen. Fair gehandelte und mit Liebe hergestellte bunte Kleinigkeiten verzauberten dort so manchen Besucher. Das sommerliche Wetter sorgte für regen Betrieb und das Bühnenprogramm für eine tolle Stimmung auf dem Dorffest.