(sebu) Schwungvolle Musik dringt aus dem Innenhof an der Benrather Straße 32a. Menschen kommen und gehen. Ein Blick hinein eröffnet dem neugierigen Gast ein buntes Bild. Ein Hof voller gut gelaunter Menschen, die gemütlich bei einem erfrischendem Cocktail, einem leckeren Glas Wein und einer Schale voller kulinarischer Verführungen auf den Bierzeltgarnituren sitzen, der Musik des Jazztrios „Last Minute“ lauschen oder sich beseelt unterhalten.

Im Vordergrund turnen Kinder mit ihren Eltern an Spielgeräten des Hildener Mitmachzirkus herum, schwingen Bänder, lassen Reifen rollen, duellieren sich bei Geschicklichkeitsspielen. Auch die Feuerwehr ist dabei, hat ein Einsatzfahrzug mitgebracht und sämtliche Fächer aufgeklappt, die einen Blick auf das Equipment der Lebensretter preisgeben. Unter einem weißen Pavillon, gleich gegenüber der provisorischen Bühne, ist eine Kulisse aufgebaut, die am späteren Nachmittag zu einer Zeitreise einladen wird, verrät Museumsleiterin Sandra Abend freudig. „Künstlerin Sylke Jacobs hat mit Kindern in einem Nähworkshop Mode aus der Zeit Wilhelm Fabrys entworfen und geschneidert“, erzählt Abend. Diese sollen die Kinder im Rahmen eines kleinen Theaterstückes präsentieren.

Auch die Hildener Feuerwehr, verrät Abend, ist nicht zufällig beim Sommerfest dabei. „Wir werden heute einige unserer Requisiten versteigern, Aufsteller vergangener Ausstellungen, Banner“, zählt Abend auf. Dieser Erlös fließe in die Jugendarbeit des Museums. Doch zugunsten der Feuerwehr werden auch Zeichnungen der Urban-Sketching-Gruppe versteigert. Geld, das die Lebensretter in ihre Kampagne fließen lassen wollen, um neue ehrenamtliche Einsatzkräfte zu gewinnen.

Bis 2025 hat sich die Feuerwehr vorgenommen, 150 neue Ehrenamtler für diesen wichtigen Dienst anzuwerben, erklärt Mirko Beier, Zugführer des Löschzugs I. „Für eine intensive Werbekampagne ab August können wir das Geld gut gebrauchen.“ Aktuell gehören der Feuerwehr Hilden rund 100 Einsatzkräfte an. Zu wenig, um im Notfall die Bürger zukünftig zu schützen.

Während Kenner des Museums und Geländes die Zeit bis zum Theaterstück und der Versteigerung am ersten sonnigen Sommertag mit guter Musik, einem Happen, einem Getränk und einer guten Unterhaltung überbrücken, nutzen Neulinge die Zeit, um sich umzuschauen. Angelockt durch das Fest, strömen an diesem Nachmittag neue Gesichter in den Innenhof, bemerkt auch die Museumsleiterin: „Das ist besonders erfreulich.“ Erst zum dritten Mal feiert das Museum das Sommerfest im Rahmen von Wilhelm Fabrys Geburtstag am 25. Juni.

Besucherin Claudia (56) hatte erst bei ihrem Streifzug durch den zeitgleich laufenden Künstlermarkt in der Innenstadt einen Hinweis auf das Sommerfest des Fabry-Museums entdeckt und vor dem Heimweg noch einen Abstecher an die Benrather Straße unternommen. „Ich bin zum ersten Mal hier, obwohl ich Hildenerin bin“, sagt sie. Der erste Eindruck sei positiv: „Es erinnert mich alles an früher.“

Die alten Flaschen und Etiketten des „Wacholderchens“ und sogar die Likörgläser wecken bei ihr Erinnerungen an ihre Großmutter. „Meine Oma war in Hilden sehr bekannt, führte das Restaurant ‚Zur Altstadt‘ und den Wacholder-Likör hat sie selbst immer gern getrunken“, verrät Claudia schmunzelnd.