Traditionsveranstaltung in Haan So schön ist das Gruitener Dorffest

Gruiten · Mit vielen Aktionen, buntem Programm und kulinarischen Leckereien haben die Gruitener am Wochenende ihr Dorffest gefeiert.

Die HTV-Cheerleader „Cool Blue“ zeigten auf dem Gruitener Dorffest ihr Können.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

In einem Glaskasten liegen Eier. Alle haben schon kleine Macken und Risse in der Schale, so als wäre jemand nicht vorsichtig genug mit ihnen umgegangen. Doch die Risse haben einen anderen Grund. Denn hier versucht der Hühnernachwuchs ans Licht zu kommen. Geduld braucht es schon, um den Küken beim Schlüpfen zuzusehen, doch vor dem Brutkasten, den der Rassegeflügelzuchtverein mitgebracht hat, steht immer eine Traube von Menschen, um das Geschehen zu beobachten.

Überhaupt gab es einiges an tierischen Begegnungen, die die Besucher des Gruitener Dorffestes am Wochenende erwarteten. So hatte der Biohof „Groß Düssel“ einige seiner Hühner und Ziegen mitgebracht. Und in unmittelbarer Nachbarschaft durften sich die Kinder in den Sattel schwingen. Der Reitstall Conrad war mit zwei Reitponys da, die ein wenig ab vom Trubel unter den Bäumen eine Runde mit ihren jungen Reitern drehten.

„Wir waren letztes Jahr das erste Mal da“, erzählt Mirko Conrad. Angesprochen hatte ihn die CDU, die einen Nachfolger suchte, damit das Ponyreiten weiter ein Angebot des Dorffestes bleibt. „Als direkter Nachbar ist das für uns selbstverständlich“, sagt Conrad. Mit Dreamero und Pinocchio hat er zwei erfahrene Schulpferde mitgebracht, die so schnell nichts aus der Ruhe bringen kann. Die Ponyrunde ist für die Kinder kostenlos. Viele kennen die beiden Ponys, weil sie Reitunterricht im Reitstall haben. In jedem Fall sieht man in strahlende Gesichter, wenn die Kinder hoch oben im Sattel sitzen dürfen. „Es macht die Kinder glücklich“, so Conrad.

Nicht mit, sondern für Tiere aktiv werden, konnten die Besucher am Stand der Arbeitsgemeinschaft Natur und Umwelt Haan, wo Vogelhäuschen gebaut und Insektenhotels bunt gestaltet wurden. So wurden aus alten Dosen Fische, Esel und andere Tiere, deren Innenleben aus kleinen Insektenwohnungen besteht. „Außerdem haben wir Fühlbeutel zum Tasten“, verrät Hans-Joachim Friebe von der Agnu. Wer alle Gegenstände richtig ertastet hat, konnte aus den Anfangsbuchstaben das Lösungswort zusammensetzen. „Dieses Dorffest ist einfach ein Highlight“, meint Friebe. „Das Umfeld, die Kulisse, es ist einfach nur schön.“

Rahmenprogramm
aus Shows und Musik

Und auch das Rahmenprogramm konnte sich sehen lassen, beispielsweise mit den HTV-Cheerleadern am Samstag. Und während der Samstagabend mit dem Auftritt der Haaner Cover-Band Kashira jede Menge Gelegenheit zum Abrocken gab, begeisterte das Landespolizeiorchester NRW am Sonntag das Publikum.

Der Weltladen hatte ein buntes Sortiment an Waren mitgebracht. „Außer Lebensmittel“, sagt Hannelore Kuklik, „wegen der Hitze.“ Mit der Resonanz ist der Weltladen durchweg zufrieden. Sogar der Regenguss am Samstag war nicht unwillkommen. „Die Leute kamen in unser Zelt, um sich unterzustellen“, meint Kuklik. So konnten sie den Weltladen gleich kennenlernen. „Es kommen ja viele von auswärts zum Dorffest“, so Kuklik. Vor allem der Tisch mit den Kleinigkeiten war beliebt. Während sich die Mädels von ihrem Taschengeld Glitzerdosen kauften, suchten sich die Jungs Stifte mit witzigen Tieren aus.

Bei der Närrischen Zelle Haan konnten beim Entenangeln Preise gewonnen werden. Und am Stand von Waldorf-Kindergarten und der Freien Waldorfschule Gruiten wurden wunderschöne Haarkränze gebastelt. „Das ist vor allem etwas für die etwas älteren Mädchen“, freut sich Mutter Barbara Kettelmann. Stoffbeutel wurden am Stand des Fördervereins St. Nikolaus Gruiten mit Textilstiften farbenfroh und individuell gestaltet.

Auch das DRK war vor Ort, wo Besucher an einem Dummie die Reanimation üben konnten. „Außerdem können sie in den Rettungswagen schauen, was so drin ist“, verspricht Christian Schildknecht. Zwar sind die Einsatzkräfte nur mit einem Infostand vertreten, doch in der Not wird auch schon mal Erste Hilfe geleistet, so wie am Samstagabend. „Bis 20 Uhr haben wir schon den einen oder anderen hier weggebracht“, meint Schildknecht. Schwüle Hitze und Alkohol sind eben keine so gute Kombination.