Neue Masche in Hilden Tierheim warnt vor illegalem Welpenhandel
Hilden · Eine neue Masche in der Hildener Innenstadt sorgt für Empörung bei Tierschützern.
Bettler scheinen vermehrt kleine Vierbeiner für ihre Zwecke zu nutzen. So sollen in der Hildener Innenstadt mittellose Menschen mit niedlichen Hundewelpen gesehen worden sein, die um Geld bitten. Ziel der Masche sei es aber, die Menschen zum Kauf eines Welpen zu bewegen, klärt das Tierheim Hilden über Facebook auf.
„Die Bettler kommen ins Gespräch mit Passanten, die anhalten und bekunden, wie süß die Hunde sind. Dabei wird dann der Verkauf angeboten. Die Hunde sind allesamt klein und haben einen ungewöhnlichen Mix, der besonders ansprechen soll. So erscheinen sie den Passanten als besonders niedlich“, erläutert das Tierheim. Demnach handele es sich überwiegend um Frauen, die in der Innenstadt sitzen würden. Die Bettler würden abends wieder mit dem Auto eingesammelt, die Hunde verblieben oft in einem Kofferraum auf irgendeinem abgelegenen Parkplatz. Am nächsten Morgen geht es wieder von vorne los, heißt es weiter.
Eine Hildener Tierschützerin hat dem Tierheim ihre Eindrücke aus der Innenstadt geschildert. Dieses sah sich in der Pflicht, öffentlich zu warnen: „Da die Masche bereits in Hilden angekommen ist, sind wir uns sicher, dass auch unsere Nachbarstädte bald gefundenes Fressen sind. Bitte bleibt achtsam und lasst euch nicht täuschen.“
Bisher sind dem Ordnungsamt jedoch keine konkreten Fälle des illegalen Welpenhandels mit der neuen Masche bekannt: „Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Ordnungsamtes wurden angewiesen, sofort die erforderlichen Maßnahmen einzuleiten, wenn entsprechende Personen mit Tieren in Hilden angetroffen werden“, erklärt Ordnungsdezernentin Mona Wolke-Ertel. Originär zuständig für illegalen Welpenhandel sei zwar das Veterinäramt des Kreises Mettmann, bei Gefahr in Verzug dürfte jedoch auch das Ordnungsamt Hilden zum Schutz der Tiere und zur Identitätsfeststellung des Verkäufers oder der Verkäuferin tätig werden.
Illegaler Handel mit Welpen
hat stark zugenommen
Dem Veterinäramt des Kreises ist zwar das Betteln mit Hunden bekannt, die eingangs beschriebene Masche allerdings nicht. „Grundsätzlich kann man allerdings sagen, dass der illegale Welpenhandel stark zugenommen hat. Insbesondere der Verkauf von Tieren auf Internetplattformen wie ‚Kleinanzeigen‘ oder ‚Quoka‘“, wie Kreissprecherin Katharina Krause bestätigt. Diesen Anzeigen werde nachgegangen. „Bestätigt sich der Verdacht des illegalen Welpenhandels werden gegebenenfalls erforderliche tierseuchenrechtliche sowie weitere ordnungs- und ordnungswidrigkeitenrechtliche Maßnahmen ergriffen.“
Die Vereine und Landesverbände des Deutschen Tierschutzbunds kämpfen mit mehr als 60 Tierschutzpartnern bundesweit gegen illegalen Welpenhandel. Denn die gestiegene Nachfrage nach Jungtieren hat unseriöse Verkäufer auf den Plan gerufen. Der Kreispolizei Mettmann sind derzeit keine Fälle von illegalem Welpenhandel bekannt. Eine Sprecherin bestätigte aber, dass es immer wieder einzelne Fälle illegal eingeführter Hundewelpen gebe. Interessenten sollten sich vorab immer über die Herkunft des Tieres informieren, sich Dokumente und Impfnachweise zeigen lassen und sich den Kauf eines Tieres vorher gut überlegen.