Schul-Wettbewerb in Hilden 900 Schüler ohne Elterntaxi unterwegs
Hilden · Auf in den Freizeitpark heißt es für eine dritte und zwei vierte Klassen aus Hilden. Das ist ihr Preis für die weitesten Strecken auf dem Weg zur Schule. Im „Area 51“ war Siegerehrung der Aktion „Bye, bye, Elterntaxi“.
Der Jubel ist groß im Saal des Jugend- und Kulturzentrums Area 51: Die Dritt- und Viertklässler, die an diesem Morgen zu Siegerehrung eingeladen sind, haben einen Ausflug in einen Freizeitpark ihrer Wahl gewonnen. Gleich drei Klassen teilen sich mit der gleichen Punktzahl den ersten Platz bei der Aktion „Bye, bye, Elterntaxi“: Die Klasse 3 c aus dem Grundschulverbund Im Kalstert und die Klassen 4 b und 4 c aus dem Grundschulverbund Schulstraße mit den Teilstandorten Schulstraße und Düsseldorfer Straße.
Sechs Wochen lang haben die Mädchen und Jungen Wind und Wetter getrotzt, sich nicht mit dem Auto zur Schule bringen lassen, sondern sind zu Fuß, mit dem Rad oder mit dem Roller gekommen. Die Streckenweiten haben ihre Lehrer jeden Morgen anonymisiert festgehalten. Insgesamt meisterten mehr als 900 Schüler den Weg auf diese Weise. Die Klassen mit den Plätzen vier bis zwölf erhalten Gutscheine für das Kletter- und Boulderzentrum „Bergstation“, für die Plätze 13 bis 38 gibt es jeweils 100 Euro für die Klassenkasse.
Zu Beginn der Siegerehrung gibt es erst einmal Bewegung: Kristina Morost von der Tanzschule „2 Times of Dance“ animiert die Kinder, zu Hits wie „I like to move it“ zu hüpfen und zu tanzen. Es herrscht eine äußerst angenehme, gelöste Stimmung im „Area 51“, strahlend klatschen die Kinder und springen in die Höhe. Jeweils den Klassensprechern überreicht Bürgermeister Claus Pommer („Na, wie heißt Du? Ich bin der Claus“) freundlich eine Urkunde und den Gutschein für den Ausflug. Weil viele Viertklässler dabei sind, die ab dem kommenden Jahr weiterführende Schulen besuchen werden, erwähnt er noch, dass die Mädchen und Jungen auch ohne das Projekt „Bye, bye, Elterntaxi“ künftig möglichst autofrei zur Schule kommen sollten: „Ab dann ist es ja sowieso uncool, sich von den Eltern bringen zu lassen.“
Die Mädchen und Jungen hören ruhig und interessiert zu, sie applaudieren auch für die anderen Klassen, wenn diese die Bühne betreten, und recken ihre Finger in die Höhe, als Claus Pommer fragt, wer denn auch jüngere Geschwister habe, die in den kommenden Jahren an der gleichen Aktion teilnehmen könnten. Der Bürgermeister erklärt: „Mit der Wiederauflage des Wettbewerbs wollen wir Familien einen zusätzlichen Anreiz geben, den Schulweg unmotorisiert zu meistern.“ Neben der Tatsache, dass es durch weniger Autos vor den Schulen zu weniger Gefahrensituationen kommt, lernen die Kinder so die Verkehrsregeln nicht nur in der Theorie, sondern auch in der Praxis.
Riesig wird der Jubel im Saal, als Pommer verkündet, dass es im Vorraum Pizza für alle gibt, außerdem Getränke, Äpfel und etwas Süßes. Danach geht es – im seit dem Morgen strömenden Regen – zurück an die Standorte der Schulen. Die Schüler (und auch ihre Lehrer) stört das Wetter wenig, ebenso wenig wie morgens vor und nachmittags nach der Schule, sollte das Wetter einmal nicht schön sein.
„Wir haben auch im vergangenen Jahr schon bei der Aktion mitgemacht“, beschreibt Anne Siepe, Klassenlehrerin der 4 b. „Für unsere Schüler war der Aktionszeitraum kein Problem. Viele wohnen in der Nähe, sie kommen zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit dem Roller in Begleitung von Freunden zur Schule.“ Jüngere Kinder oder solche, die weiter weg wohnen, würden selbstverständlich von den Eltern begleitet – „aber eben dann zu Fuß und nicht mit dem Auto.“ Auch Hale Baysak, Lehrerin in der 4 c, berichtet ähnliches von den Schülern der weiteren Gewinnerklasse aus dem vierten Schuljahr.