Kirmes in Hilden Itterfest bringt Hildener zusammen

Hilden · An diesem Montag endet das Itterfest in der Innenstadt. Nach einem verregneten Start am Freitag schien am Wochenende zwischendurch auch mal die Sonne. Das freute die Besucher. Es klang aber auch Kritik an.

 Miranda (3) dreht mit ihrer Oma Lourdes ein paar Runden auf dem Karussell.

Miranda (3) dreht mit ihrer Oma Lourdes ein paar Runden auf dem Karussell.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Mit einer Tüte frischem Popcorn durch die Fußgängerzone schlendern oder eine rasante Fahrt mit dem Autoscooter unternehmen: Am Wochenende zog es viele Besucher in die Innenstadt, denn das 40. Itterfest lockte mit Fahrgeschäften und allerhand Verkaufsständen.

Das ließ sich auch Familie Jasch nicht entgehen. Gleich drei Generationen erkundeten das Treiben auf der Mittelstraße. Enkelin Clara (4) zog es zuerst zum Kinderkarussell. „Wir sind jedes Jahr dabei, seit es das Itterfest gibt“, erzählte Jürgen Jasch.

Für viele Besucher ist der alljährliche Kirmesbesuch ein fester Termin im Kalender. Das bestätigte auch Markus Lichterfeld von der KG Musketiere: „Es ist eine Traditionsveranstaltung. Sehen und gesehen werden. Es gibt einen großen Andrang an Freunden und Bekannten“, sagte der Vizevorsitzende. Auf der Kirmes vertreten ist der Karnevalsverein schon seit zwei Jahrzehnten.

„Das Besondere am Itterfest ist, dass Vereine teilnehmen und sich präsentieren“, fand Michael Westhoff von den Musketieren. Während die KG Rot-Weiss Würstchen verkaufte, boten andere Gesellschaften zapffrisches Bier an.

 Sven Döbgen und Fritz Werners am Stand des KG Rot-Weiss: Das Itterfest soll in Zukunft noch mehr ein Fest der Vereine werden.

Sven Döbgen und Fritz Werners am Stand des KG Rot-Weiss: Das Itterfest soll in Zukunft noch mehr ein Fest der Vereine werden.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Beim diesjährigen Itterfest zeigten sich vor allem die Karnevalsvereine. Das soll sich ändern, geht es nach Mitorganisator Sven Döbgen: „Das ist mein Ziel für die nächsten zwei Jahre: Noch mal das Doppelte an Vereinen zu aktivieren. Wer Interesse hat, soll mitmachen“, sagte er. Um welches Jubiläum es sich in diesem Jahr genau handelt, da hatte Sven Döbgen noch einmal nachgezählt: „Wir hatten uns verzählt, es sind 40, nicht 35.“ Fast genauso lange, nämlich 39 Jahre, ist die KG Rot-Weiss mit einem Stand auf dem Itterfest vertreten.

Nach einem verregneten Start in das runde Jubiläum am Freitag ließ sich samstags doch noch die Sonne blicken. Ganz besonders freute sich darüber Schausteller Markus Herweg. Mit seinem Kinderkarussell gehörte er zu den bekanntesten Teilnehmern der Traditionsveranstaltung: „Mein Vater hat das Itterfest mitgegründet. Wir sind in der dritten Generation Schausteller.“ Sein Herz hänge an dieser Kirmes, sagte er. Doch für ihn ist nach der diesjährigen Veranstaltung Schluss: Aus privaten Gründen verlässt er das Schaustellerwesen.

Auch das Bühnenprogramm am Alten Markt bot Unterhaltung

Wer nach einigen Runden auf Karussell oder Autoscooter eine Pause brauchte, für den bot das Bühnenprogramm am Alten Markt Unterhaltung. Trotz insgesamt großen Andrangs beim diesjährigen Itterfest war auch Kritik zu hören: „Die Kirmes war schon mal größer, es wird jedes Jahr weniger. Es müssen neue Attraktionen her“, fand Jürgen Jasch. Andere Besucher störten sich an den vielen Verkaufsständen mit Taschen, Lederwaren und anderen Sachen. Mitorganisator Sven Döbgen sah hier noch Überarbeitungsbedarf. Problematisch gestalte sich die Auswahl der Fahrgeschäfte und ihre Verteilung in der Innenstadt. „Nach zwei Jahren Corona-Pause ist es schwierig, wieder an Schausteller zu kommen. Es gibt viele Schausteller, die wir gerne hätten“, sagte er. Kompliziert sei auch die Regelung der Rettungswege. Die Zusammenarbeit mit der Stadt funktioniere aber gut, betonte er.

Anders als in den vergangenen Jahren wurde das Itterfest dieses Mal nicht von der Hildener Werbegemeinschaft organisiert. Die neuen Veranstalter haben für die nächsten Ausgaben der Herbstkirmes große Ziele: „Wir wollen das Konzept überarbeiten. Unser Ziel ist es, das Itterfest wieder ans Laufen zu bringen. Es ist nicht einfach“, so Döbgen. Sein Engagement bescherte ihm an dem Veranstaltungswochenende lange Tage. „Freitag war ein 17-Stunden Tag, mit Aufbau und Ordnungsamt-Begehung.“ Zwischendurch legte Sven Döbgen auch noch selbst Hand an, um etwaige Stolperfallen zu beseitigen. Warum die Traditionsveranstaltung ihm persönlich so viel bedeutet, erklärte er mit einem Wink zu den dicht gedrängten Verkaufsständen der Vereine am alten Markt: „Man kennt sich, man grüßt sich, das ist doch das Schöne. Jecke Fründe, Narrenakademie, Musketiere… Es wird angenommen und das ist ein schönes Gefühl. Wir gucken, dass wir Hildener zusammenhalten.“