Lösungen fürs Haaner Bachtal gesucht

Das Jugendparlament diskutierte während der jüngsten Sitzung mit Bürgern über einen möglichen Ausbau als Treffpunkt. Dabei kamen Befürchtungen von Anwohnern zur Sprache.

Foto: Olaf Staschik

Haan. Das Haaner Jugendparlament tauschte sich diese Woche mit Anwohnern des Haaner Bachtals aus. Diese hatten ihren Unmut zum Spielflächenleitplan geäußert, der vorsieht, das Haaner Bachtal zu einem Jugendtreffpunkt auszubauen. Sie befürchten mehr Belästigung durch Lärm und Dreck, als sie ohnehin schon ertragen müssen. Der als Jugendtreffpunkt geplante Ausbau eines Spielplatzes im Haaner Bachtal ist den Anwohnern ein Dorn im Auge: Schon jetzt müssten sie, vor allem im Sommer, regelmäßig mit Lärmbelästigung durch Jugendliche und junge Erwachsene klar kommen, die sich dort an lauen Sommerabenden zusammenfinden.

„Dann wird die Musik von Kofferradios aufgedreht, und wir müssen von unserer Terrasse weg und drinnen alle Fenster verriegeln, weil der Lärm nicht auszuhalten ist“, sagte eine Anwohnerin. Hinzu käme auch noch der Müll, den die Jugendlichen nach ihrer Party unter freiem Himmel dort hinterließen. Die Anwohner befürchten, dass durch einen Ausbau des Bachtals, die Anzahl der Jugendlichen stark steigen, und somit auch die Lärmbelästigung und der Dreck zunehmen würden. Die Akustik im Bachtal führe dazu, dass schon Gespräche in Normallautstärke von den Anwohnern wahrgenommen würden.

Einige Anwohner schlugen daher die Landstraße als besseren Jugendtreffpunkt vor. Doch das lehnten die Jugendparlamentarier ab. „Das funktioniert nicht“, sagte Vorsitzender Lucio Dröttboom. Die Diskussion schien sich dann im ersten Moment aufzuheizen, als Meike Lukat (WLH) betonte, dass man niemandem vorschreiben könne, wo er sich aufzuhalten habe. Heiko Schierenbeck, Anwohner und Sprecher der Betroffenen, aber sagte: „Wir wollen nicht, dass dies eine Auseinandersetzung Jugendliche gegen Anwohner wird. Wir haben nichts gegen Jugendliche, sehen aber das Risiko, dass sich durch einen Ausbau Gruppen, die schon jetzt Lärm und Dreck verursachen, dort vermehrt treffen. Wir haben uns als Jugendliche früher auch getroffen und mal über die Stränge geschlagen, aber heute sind das andere Dimensionen.“

Die Diskussion fand schnell wieder auf eine sachliche Grundlage mit ersten Lösungsansätzen zurück: „Der Ausbau ist ja auch eine Chance, jetzige Probleme auszubessern“, sagte Dröttboom. Schon jetzt könnte sich das Jugendparlament dafür einsetzen, für den kommenden Sommer größere, jugendgerechte Mülleimer aufstellen zu lassen.

Jugendreferent Peter Burek erklärte sich zudem bereit, an einigen Abenden im Sommer dort vorbei zu gehen und das Gespräch mit den Jugendlichen zu suchen. „Ich kann nachvollziehen, dass sie das stört“, sagte er. Auch Jugenddezernentin Dagmar Formella versprach, sich zu kümmern: „Als Erstes, dass sich was an den Müllbehältern tut, als Zweites gemeinsam mit Jugendparlament und Jugendreferent zu überlegen, wie wir außer der Polizei eine andere Art der Präsenz vor Ort zeigen können, und als Drittes auch mit den Schulen und das Thema der Sauberkeit aufzuarbeiten.“ Jochen Sack, Vorsitzender des Jugendhilfeausschusses und Gast der Sitzung, lobte den Austausch: „Ich finde es gut, dass der Dialog begonnen hat. Wir wollen nämlich Plätze schaffen mit Aufenthaltsqualität für alle Bürger.“