Mit dem Bulli durchs Bergische
Mit einem winzigen „Goggomobil“ fing es an. Inzwischen beherbergt Oldtimer-Fan Martin Leithäuser diverse alte Schätzchen.
Haan. Als Kind hat er sie gemalt, seine Traumautos; als junger Druckereibesitzer gönnte er sich dann 1983 seinen ersten Oldtimer, ein Goggomobil aus den 50er Jahren. „Den konnte ich mir gerade noch leisten“, lacht der stolze Besitzer. Martin Leithäuser (65) erinnert sich noch an den beschwerlichen Transport des Vehikels: „Der kam aus Bayern, passte aber nicht auf den Autoreisezug, weil seine Spur zu schmal war. Ein Bekannter habe ihn dann schließlich per Auto und Anhänger geholt.
Preiswert sei der Goggo damals gewesen. Er war allerdings auch in keinem guten Zustand und musste aufwendig restauriert werden. Leithäuser ist ehrlich: „Manches mache ich selbst, aber ich bin besser im Putzen.“ Heute dagegen schießen die Preise für alte Autos in astronomische Höhen und das missfällt dem Sammler. Für ihn sind die alten Wagen keine Handelsobjekte, sondern Kult.
Auch Ehefrau Renate und Sohn Philipp teilen seine Liebe zu Oldtimern. „Die Tochter ist lieber auf vier Beinen unterwegs — sie reitet, aber unseren alten Käfer fährt sie auch“, erklärt Martin Leithäuser. Sein Sohn und er nehmen gerne an Oldtimer-Rennen teil, etwa der Monte Carlo Historic. Als die Familie wuchs, mussten die Autos natürlich größer werden. „Zuerst habe ich einen Opel Kapitän Baujahr 1951 angeschafft, später dann auf Wunsch der Familie einen Cabrio Kapitän von 1939.“
Das Vorkriegsmodell ist sein ältester Oldtimer, denn eigentlich bevorzugt er die Fahrzeuge aus den 50er, 60er und 70er Jahren. „Mir geht es um das alte Feeling, das alte Fahren“ erklärt Leithäuser. „Da hängt ein ganzer Freundeskreis dran. Wir sind viel mit den Autos unterwegs.“ Sein Fuhrpark besteht — neben den bereits genannten — aus einem Citroen 2 CV in Knallrot, einem VW-Bus T1 mit Fenstern, einem Opel Manta und einem Mercedes Cabrio 190 SL. Darüber hinaus besitzt er einen historischen Trecker und einige alte Zweiräder. Renate Leithäuser hat genauso viel Freude an den alten Schätzchen wie ihr Mann: „Unsere Sammlung ist in über 30 Jahren gewachsen“, erzählt sie.
„Vor zehn Jahren haben wir dann die Oldtimer-Garage im Garten gebaut. Das war meine Idee. Zum Glück haben wir ein großes Grundstück.“ In dieser Garage ist so viel Platz und ein großer Tresen, dass dort auch Familienfeste gefeiert werden: demnächst der 30. Geburtstag der Tochter. Im Garten — dort, wo andere Leute Rosen pflanzen — ruht bei Leithäusers ein Opel Olympia, von Rankpflanzen überwuchert: „Der stand ursprünglich auf einem Oldtimer-Friedhof in der Schweiz“, erzählt Renate Leithäuser. Die Behörden verlangten irgendwann vom Besitzer, den Friedhof aufzulösen und die Fahrzeuge wurden versteigert. Alle Autos sind angemeldet und fahrbereit. Ostern ist bereits die nächste Tour geplant. „Es soll leicht regnen. Dann nehmen wir den Manta und fahren durchs Bergische Land. Wir wollen einfach Spaß haben.“