„Oberstraß-Haus“: Umbau in der Sanierungsfalle

Zur Rettung des „Oberstraß-Hauses“ sind neue Fundamente, Decken und ein Dach nötig.

Haan. Mit den Worten „in wenigen Wochen kann der Umbau beginnen“, mit Modellen und Architektenzeichnungen signalisiert der Sparkassen-Vorstand Optimismus. Dabei steht schon fest, dass die Modernisierung der Hauptstelle an der Kaiserstraße aufwendiger wird als erwartet. Grund ist der katastrophale Zustand des zum Ensemble gehörenden Hauses Kaiserstraße 43 — früher „Schreibwaren Oberstraß.“

Das Geldinstitut will die Sanierungskosten im 7,3 Millionen Euro umfassenden Budget für das Gesamtprojekt auffangen, sagte Vorstandsmitglied Udo Vierdag bei der Präsentation des Vorhabens.

Bis Ende 2014 will die Sparkasse ihre Zentrale mit Schalterhalle, Beratungsräumen und Verwaltungsteil umbauen. „Das Haus ist nicht mehr zeitgemäß“, erläuterte Vierdag die Pläne. Die Wärmedämmung sei schlecht, die Haustechnik veraltet, die Heizung falle gelegentlich aus.

„Sanieren mussten wir sowieso“, fügte der Verwaltungsratsvorsitzende Rainer Wetterau hinzu. Nach dem Umbau sollen die Stadtwerke und eine Agentur der Versicherung Provinzial eigene Beratungsräume im Haus bekommen. Die Fläche der Geschäftsräume solle insgesamt etwa gleich bleiben.

Schlüsselpunkt ist das alte Haus Oberstraß. Dessen Grundstück braucht die Bank, um ihre Umbaupläne umsetzen zu können. Das Erdgeschoss des Schieferhauses soll die „Bücherecke“ aufnehmen. Der Leseladen ist derzeit in einem Pavillon an der Sparkasse untergebracht. Der soll für die Modernisierung abgerissen werden.

Das alte Schieferhaus allerdings braucht ein neues Fundament, stärkere Raumdecken und ein neues Dach, sagte Architekt Klaus Brüggemann. Der Keller sei nicht mehr zu nutzen, er werde mit Beton verfüllt. Für die Umbauten müssten die Außenwände abgestützt werden:

„Auch ein Abbruch war ein Thema“, sagte Brüggemann. Allerdings: Ein neues Haus dürfte laut Baurecht nicht mehr so nah an seine Nachbarn gebaut werden. Damit stünde die Sparkassen-Modernisierung insgesamt infrage.

Laut früherer Ankündigung sollte der Baubeginn im diesem März gewesen sein. Derzeit gehe er von Ende August aus, sagte Brüggemann: „Wir hoffen auf milde Winter für die Bauarbeiten.“ Nach acht Monaten könnte dann die Bücherecke umziehen und der 15-monatige Umbau am Sparkassenhaus beginnen.

Um den Geschäftsbetrieb aufrechtzuerhalten, werde wohl im Gebäude mehrfach umgeräumt, eventuell werden Container als Ausweichquartier nötig, sagte Vierdag.