Organisationstalent mit Frohsinn
Anja Püschel ist seit Beginn des Jahres Vorzimmersekretärin von Bürgermeisterin Bettina Warnecke — und das mit Leidenschaft.
Haan. Altweiber im Haaner Rathaus. Im Minutentrakt strömen unzählige Verwaltungsjecken Richtung Bürgermeisterbüro. „An Tagen wie diesen“ schallt es laut durch das Gebäude. Es ist Anja Püschels erstes Mal, ihr erster Karneval im rheinischen Haan, aber sie meistert ihre Aufgabe als Vorzimmerdame mit Bravour und begrüßt jeden Mitarbeiter mit einem strahlenden Lächeln, untermalt durch ihr Sonnenblumenkrönchen auf den Haaren. „Mittlerweile kenne ich hier nahezu jeden, mit vielen duze ich mich auch, es ist eine sehr angenehme Stimmung und ich bin herzlichst aufgenommen worden“, schwärmt die 28-Jährige und winkt den feiernden Jecken fröhlich zu.
Seit dem 18. Januar hat die junge Verwaltungsfachangestellte die Aufgaben von Karin Kreisköther übernommen, die nach vielen Jahren als Bürgermeistersekretärin in den Ruhestand gegangen ist. „Ich kann schon jetzt nach drei Wochen sagen, dass mir der Job hier unheimlich viel Freude macht und es genau die richtige Entscheidung war.“
1999 ist die gebürtige Sächsin mit ihrer Familie nach Baden-Württemberg gekommen, 2006 nach Nordrhein-Westfalen. Büroarbeit — das war schon immer der Traumjob für Anja Püschel. „Ich bin von je her ein Organisationstalent, ich kann telefonieren, gleichzeitig Mails schreiben und noch andere Dinge machen — und als ich mir beim Arbeitsamt das Berufsprofil des Verwaltungsfachangestellten angeschaut habe, wusste ich, dass dies mein Job ist.“
Ihre Ausbildung hat Anja Püschel bei der Bundeswehr absolviert, dort in den vergangenen Jahren als Vorzimmersekretärin für einen Oberst gearbeitet. „Ich habe unter anderem im Beschwerdemanagement gearbeitet, Termine koordiniert, Pressearbeit erledigt. Ich denke, dass diese Erfahrung sicher auch dazu geführt hat, dass man sich hier in Haan für mich entschieden hat“, vermutet die (noch) in Köln lebende junge Frau. Ganz sicher hat sie aber auch durch ihr natürliches, fröhliches und zugewandtes Wesen überzeugt. „Ich finde wirklich, dass das Leben zu kurz ist, um traurig zu sein. Eine Einstellung, die ich schon früh von meinem Großvater mitbekommen habe.“
Und so erledigt Anja Püschel ihre Aufgaben mit Freude an dem, was sie tut und begegnet so auch den Menschen: mit einem offenen Ohr, für das, was sie bewegt.
Obwohl die Katzenliebhaberin und bekennende Helene-Fischer-Anhängerin mit ihrem sonnigen Gemüt und der ebensolchen Blume auf dem Kopf das perfekte Bild einer feierlaunigen Jeckin abgeben könnte — Karneval ist eigentlich gar nicht so ihr Ding. „Zum einen trinke ich überhaupt keinen Alkohol und zum anderen hab ich es generell nicht so mit den tollen Tagen. Deshalb hab ich mir jetzt auch freigenommen und fahre mit meinem Freund weg, an einen ruhigen Ort, an dem wir uns entspannen können.“ Gerade für ihren Freund, einen Bundeswehrsoldaten, ist die Auszeit wichtig. „Er ist vor kurzem von einem dreimonatigen Einsatz in Mali zurückgekehrt. Einsätze in armen Ländern nehmen ihn immer sehr mit, führen aber auch dazu, dass er und auch ich dadurch viel Dankbarkeit erleben für das, was wir hier an unserem Leben haben. Wie gut es uns geht.“