„Wir sind Haan“ feiert fünften Geburtstag

Das Seniorennetzwerk hat rund 700 Mitglieder, die sich in selbstorganisierten Gruppen treffen. Anfang März wird gefeiert.

Foto: Tinter/Staschik

Haan. Landläufig heißt es, Rentner hätten keine Zeit. Tatsächlich nutzen Frauen und Männer nach der Berufstätigkeit ihre Zeit intensiv. Das Seniorennetzwerk „Wir sind Haan“ bietet eine Fülle von Möglichkeiten, eigene Hobbys gemeinsam mit anderen zu pflegen und vor allem, neue Kontakte zu knüpfen. Fünf Jahre nach seiner Gründung zählt das Seniorennetzwerk rund 700 „Mitglieder“. Am 20. Februar soll der fünfte Geburtstag gefeiert werden. Die Veranstaltung an diesem Samstag wird um 19 Uhr im CVJM-Saal an der Alleestraße 10 beginnen. Alle zahlen einen Kostenbeitrag von fünf Euro.

Ute Melchior-Giovannini

Wie an jedem Jahrestag werden Kurt Eugen Melchior und seine Frau Ute Melchior-Giovannini — beide halten die Fäden des Netzwerks in der Hand — eine detaillierten Jahresbericht geben und auch über die Finanzen sprechen. Dann wird eine sicherlich muntere Feier folgen, bei der zwei Sänger aus Vohwinkel auftreten und Peter Weisheit für musikalische Unterhaltung sorgt.

Wahrscheinlich werden auch einzelne Gruppen Teile des Programms gestalten. Wie bei allen Veranstaltungen werden fleißige Helfer aktiv sein: Schnittchen bereiten, Stühle und Tische aufstellen, den Prosecco zum Anstoßen entkorken und später wieder aufräumen.

„Am Anfang haben wir ganz vorsichtig 200 Programmzettel gedruckt. Jetzt sind es 1000 — und die sind weg!“ Ute Melchior-Giovannini nennt weitere Zahlen, die die Erfolgsgeschichte aufzeigen: „Die erste Fotogruppe startete 2011 mit vier Mitgliedern.“ Inzwischen gibt es zwei Gruppen mit je knapp einem Dutzend Aktiver. Wahrscheinlich wird bald eine dritte Gruppe gebildet, meinte Heinz Küpper. Oder: 70 bis 80 Haaner schwingen sich in diversen Radfahrgruppen regelmäßig in den Sattel, 60 Frauen und Männer treffen sich montags zum Singen. Fahrten der Reisegruppe sind immer ruck-zuck ausgebucht. Eine Handwerker-Gruppe hilft anderen bei kleinen Arbeiten in den Wohnungen — und demnächst auch beim „Knöster-Café“; zum Informationsnachmittag für das neue Reparaturcafé (Start ist am 2. März von 15 bis 18 Uhr im Forum St. Chrysanthus und Daria) konnte Initiator Frank Intveen mehr als 60 Interessierte begrüßen.

„Als Kirchengemeinde sind wir völlig begeistert, wie sich alles entwickelt hat“, strahlte Pfarrerin Gabriele Gummel, die bei der Suche nach neuen Wegen für die Seniorenarbeit vor über sieben Jahren zusammen mit Pfarrer Hans-Peter Gitzler auf das Modell des sich selbst organisierenden Netzwerkes stieß und in den Eheleuten Melchior rührige Motoren fand.

Bei den gemeinsamen Unternehmungen wachsen die Gruppen zusammen. Die Freunde helfen sich gegenseitig. „Es gab auch schon ganz intensive Begleitung bis in den Tod“, berichtet Ute Melchior-Giovannini. Immer wieder höre sie von Senioren, die sehr froh seien, einmal den Schritt zur Netzwerkstreffen getan zu haben. Mittlerweile strahlt „Wir für Haan“ auch aufs Stadtgebiet aus. Mitglieder arbeiten beim Goldenen Telefon ebenso mit wie im Seniorenbeirat. Auch Hilfe bei der Fahrradwerkstatt für Flüchtlinge wird geleistet.