Ratsfrau mit Kunst-Ausstellung

Monika Morwind ist angekommen in Gruiten. Deshalb hat sie ihre erste eigene Schau im Haus am Quall auch so betitelt.

Foto: Olaf Staschik

Haan. Überall stehen verschiedene Bilder. Großformatige Gemälde reihen sich neben kleinen Arbeiten. An den Wänden im Haus von Monika Morwind (58) hängen weitere Leinwände und gerahmte Bilder, die dem Neubau eine stilvolle Note und eigene Gemütlichkeit geben. In ihrem Atelier im zweiten Stock gibt es zusätzliche Werke in Mappen und dem umfunktionierten Kleiderschrank, in dem sie Farben und andere Materialien aufbewahrt.

Die Gruitenerin steckt mitten in den Vorbereitungen: Collagen, Monotopien, abstrakte und gegenständliche Malerei in Acryl, Gouache und Kreide spiegeln ihre künstlerische Bandbreite wieder. Von jedem soll auch etwas bei ihrer ersten eigenen Ausstellung in Gruiten zu sehen sein. Die Auswahl fällt ihr nicht leicht. Unter dem Titel „Angekommen“ stellt die dreifache Mutter am 18. und 19. Februar um die 60 Arbeiten im Haus am Quall aus. „Bei einer Ausstellung stellt man sich zur Schau und muss auch ertragen, wenn es jemandem nicht gefällt“, sagt Morwind, die der Vernissage aufgeregt entgegenblickt. Nach dem Lehramtsstudium Sport, Kunst und Textilgestaltung wollte sie noch eine Ausbildung als Goldschmiedin machen. Die Familie war dann aber lange ihr Lebensmittelpunkt. Als die drei Jungen, heute zwischen 23 und 30 Jahre, aus dem Haus waren, beschäftigte sie sich wieder intensiver mit ihrer Leidenschaft, der Malerei. Seit 2015 lernt sie neue Techniken an der Freien Akademie für Malerei in Düsseldorf. „Das Malen hat mir immer viel Spaß gemacht und ich probiere gerne Neues aus“, erklärt die Künstlerin.

Konrad Rump, Ehemann der Künstlerin

Deshalb lässt sie sich in der Malerei auch nicht auf eine Technik festlegen. Ob Leinwand oder mit Kreide auf Papier — die Arbeiten sind vielfältig und reichen von naturalistischen Abbildungen bis zu abstrakten Bildern. Häufiges Element sind dabei Linien. In ihrem rund 40 Quadratmeter großen Atelier kann sie mit ihren Bildern „kommunizieren“. Jedes einzelne liegt ihr am Herzen. Wenn sie eins verkauft, fällt es ihr oft schwer, weil sie mit vielen auch Emotionales verbindet.

„In den letzten zwei bis drei Jahren hat sie einen Quantensprung gemacht und sich in ihrer Malerei enorm weiterentwickelt“, bestätigt ihr Ehemann Konrad Rump: Die beiden kennen sich seit elf Jahren. „Als ich sie kennengelernt habe, hatte sie mit Aquarellmalerei angefangen und nun malt sie auch abstrakt.“

Morwind, die seit acht Jahren auch im Rat der Stadt Haan für die CDU politisch aktiv ist, arbeitet bei ihrer Kunst nicht nur mit verschiedenen Formaten. Bei der Pastellkreide nutzt sie ihre Finger. Sonst greift sie zu Stift oder Pinsel oder auch der Druckerwalze. Ältere Gemälde, die sie als nicht mehr gut genug erachtet, übermalt sie oder nutzt sie als Grundlage für Gouache-Arbeiten. Denn sie sucht die künstlerische Herausforderung, eine neue Perspektive. „Manchmal kommt man mein Mann nach Hause und erkennt es nicht mehr wieder, weil wieder alles anders hängt“, erzählt sie mit einem Lachen.