Rotary Club Hilden Neues Spielzeug für SPE-Tagesgruppe
Hilden · Über Fußballtore, einen Basketballkorb, Gesellschaftsspiele und mehr freuen sich ab sofort die Kinder der Tagesgruppe Mühle. Der Rotary Club Hilden-Haan unterstützte die Einrichtung mit einer Spende im Wert von 2000 Euro.
Erst im März ist die Gruppe der SPE Mühle an ihren jetzigen Standort am Holterhöfchen gezogen. „Eigentlich wollten wir ein bisschen früher umziehen, aber es hat dann länger gedauert“, sagt Kerstin Holzapfel, pädagogische Leiterin der SPE Mühle. Ein Grund waren die erforderlichen Umbaumaßnahmen. „Die Vorgaben vom Land an Tagesgruppen mussten umgesetzt und der Waschraum umgebaut werden“, berichtet die Leiterin der Tagesgruppe, Tatjana Geraci. Getrennte Toiletten wurden ebenso errichtet wie ein Sichtschutz zur Straße. Bei der Ausstattung der Räumlichkeiten half anschließend der Rotary Club.
Die Kinder durften selbst Wünsche äußern: „Wir haben einen Wunschzettel bekommen und dann abgearbeitet“, erklärt Rotarier Ulrich Back. Der Umzug der Tagesgruppe ist Teil eines größeren Raumtauschs in der Hildener Kita-Landschaft. Möglich wurde dieser infolge der Auflösung der städtischen Kindertagesstätte „Itterpänz“. Die SPE Mühle übernahm die Kinder und gliederte sie in bestehende Gruppen ein.
Dafür benötigte die Einrichtung mehr Platz. Die Tagesgruppe musste aus den Räumen der Mühle 20 ausziehen. „Die Planungen gab es schon länger, wir wollten das Familienzentrum erweitern. Da war die Frage, wo die Tagesgruppe unterkommt“, sagt Kerstin Holzapfel. Durch die Aufgabe der Kita ergab sich die Möglichkeit, den Standort auf das ehemalige „Itterpänz“-Gelände zu verlegen. Hier werden derzeit fünf Kinder in der Tagesgruppe betreut. Platz und Personal hat die Einrichtung für maximal acht. „Bei uns sind alles Kinder mit besonderen Bedürfnissen. Die Eltern melden die Kinder bei uns nicht an, sondern es ist eine Maßnahme des Jugendamts. Das tritt mit einer Fallanfrage an uns heran“, erklärt Tatjana Geraci. Bei ihrer Arbeit setzen die vier Mitarbeiter auf einen engen Austausch mit den Eltern: „Die eine Säule sind die Kinder, die hier sind und mit Pädagogen arbeiten. Die andere große Säule ist die Elternarbeit.“
Im Schnitt werden die Kinder
drei Jahre lang begleitet
Jedes der sechs- bis zwölfjährigen Kinder bringt seine eigene Geschichte mit. Darauf müssen die Betreuer eingehen. Bindungsprobleme oder frühkindliche Traumata können Ursachen für auffälliges Verhalten der Kinder sein. Bei einigen wurde ADHS diagnostiziert, weshalb sie entsprechende Medikamente nehmen. Nicht immer können die geschulten Pädagogen die Diagnose im Alltag der Tagesgruppe bestätigen. „Die Kinder kommen hierhin und wir merken dann, dass es etwas ganz anderes ist“, sagt die Leiterin. Sie sieht bei Neuankömmlingen genau hin: „Die Kinder beginnen mit einer dreimonatigen Clearing-Phase. Da schauen wir, ob sie in die Gruppe passen“.
Wenn der Anfang funktioniert, werden die Kinder im Schnitt drei Jahre lang in der Einrichtung begleitet. Hier verbringen sie die Nachmittage und erhalten pädagogische Betreuung. „Es gibt feste Dienste, jeder muss einen Teil beitragen“, berichtet Tatjana Geraci. Der jeweilige Tagesplan und die Aufgabenverteilung hängen im Gruppenraum aus, während nebenan Schulhausaufgaben erledigt werden.
Besonders gut nehmen die Kinder laut der Leiterin den abgedunkelten Ruheraum an: „Sie kommen hier runter, fern von allen Reizen“. Ein anderer Raum wurde mit allerhand Spiel- und Sportgeräten in eine kleine Turnhalle umgewandelt. Den Kindern stehen außerdem ein Spielbereich und ein Werkkeller zur Verfügung. In Planung befindet sich ein Sitzbereich auf dem Außengelände.
Wer die Treppe zum Turnraum hinabsteigt, wundert sich unwillkürlich über die an die Wand gemalten Seifenblasen. In manchen von ihnen ist ein Kinderfoto eingeklebt. Jedes Bild steht für ein Kind, das die Tagesgruppe verlassen konnte. Für viele Heranwachsende ist dies kein leichter Schritt. Die Pädagogen um Tatjana Geraci versuchen eine schrittweise Entwöhnung: „Im Idealfall sind die Kinder sozial gestärkt und haben gelernt, unterschiedliche Situationen zu meistern.“