Schließung: Abschied von der Musikkneipe „Benrather 20“

Am 22. Juni ist Schluss: Nach einem letzten Livekonzert schließt das Musik-Bistro.

Hilden. Marion und Wolfgang „Wolli“ Stapelmann fiebern dem 22. Juni entgegen. An diesem Samstag öffnen sie zum letzten Mal ihre Musikkneipe „Benrather 20“ für ein Livekonzert, schenken zum letzten Mal gekühlte Getränke aus, kommen zum letzten Mal mit ihren Gästen ins Gespräch. Danach ist Schluss. „Es wird Zeit, dass wir ein bisschen Freizeit haben“, sagt Wolfgang Stapelmann. Vier Jahre lang haben der 57-Jährige und seine Frau die Gaststätte an der Benrather Straße 20 bewirtschaftet, und als einzige „Location“ in Hilden regelmäßig Livekonzerte mit Bands aus der Stadt und der Umgebung organisiert.

Gern gesehene Gäste auf der Bühne waren dort zum Beispiel die sieben Musiker der Rock-Coverband „Onenightstand“, die auch am letzten Abend im „Benrather 20“ spielen werden. „Wir bedauern das sehr“, sagt Sänger und Gitarrist Lothar Maag: „Es gibt so wenige Möglichkeiten in Hilden, live zu spielen.“ Und die Konzerte und Abende am Wochenende wurden aus seiner Sicht auch gut angenommen. Nur unter der Woche sei es schwierig gewesen, die Leute vom Sofa und in die Kneipe zu holen.

Auch Wolfgang Stapelmann blickt mit guten Gefühlen zurück. „Das war eine sehr gute Zeit. Ich möchte keinen Tag missen. Und wenn ich 20 Jahre jünger wäre, würden wir auch weitermachen“, sagt er.

Bereits vor einem Jahr hat das Ehepaar beschlossen, das „Benrather 20“ diesen Sommer zu schließen. An den Gedanken, dass in zwei Wochen dieses Kapitels ihres Lebens beendet ist, haben sie sich längst gewöhnt. Und sie freuen sich darauf. „Wenn wir Zeit hatten, haben andere gearbeitet. Wenn wir gearbeitet haben, hatten unsere Freunde und die Familie Zeit“, sagt Stapelmann. Letztere hätten in den vergangenen Jahren doch leiden müssen. Stapelmann: „Deshalb machen wir einen sauberen Schlussstrich.“

Hilden wird das Ehepaar verlassen. „Wir haben in Solingen ein Haus gefunden, das sieht so aus wie das Benrather 20. Das renovieren wir gerade und in zwei Wochen ziehen wir um“, sagt der Noch-Wirt.

Geht es nach dem Inhaber der Immobilie, soll dort auch wieder ein gastronomischer Betrieb einziehen. „Das Konzept überlassen wir aber dem neuen Pächter“, sagt Jean-Pierre Safa. Es könnte dort wieder eine Musikkneipe öffnen oder auch wie früher ein Restaurant. „Das würden wir bevorzugen, das ist aber keine Bedingung“, sagt er. Gut 120 Quadratmeter umfasse der Gastraum, weitere 30 Quadratmeter die Küche. „Zum 1. Juli könnte schon ein neuer Pächter einziehen“, sagt Safa. Die Wohnung über der Gaststätte, die bislang die Eheleute Stapelmann bewohnten, wird dann auch frei. Sie soll wie schon in den vergangenen Jahren mit der Gaststätte vermietet werden.