Sönke Eichner ist neuer Beigeordneter der Stadt Hilden
Der 45-Jährige ist mit großer Ratsmehrheit gewählt worden. Der Radevormwalder bedankte sich für den „Vertrauensvorschuss“.
Hilden. Die Stadt Hilden hat einen neuen Beigeordneten für das Dezernat III: Sönke Eichner (45) ist gestern Abend vom Rat mit der Mehrheit von 36 Stimmen für acht Jahre gewählt worden. Die FDP stimmte nicht mit, Allianz und Bürgeraktion votierten mit Nein. Damit ist der Mann aus Radevormwald Nachfolger von Reinhard Gatzke, der im Ruhestand ist, und zuständig für die Ämter Kultur, Soziales und Integration sowie Jugend, Schule und Sport. Bürgermeisterin Birgit Alkenings gratulierte Eichner zu seiner Wahl ebenso wie Norbert Danscheidt und Rita Hoff. Lang anhaltender Applaus beendete den Wahlgang. Sönke Eichner bedankte sich für den „Vetrauensvorschuss“, er freue sich auf seine Aufgaben in Hilden.
FDP und Allianz machten deutlich, dass ihr Nein sich nicht auf die Person bezieht, sondern aus Kostengründen erfolgt sei. Ludger Reffgen (BA) bekräftigte seine Kritik am Wahlverfahren, das er für nicht rechtens erklärte, was Alkenings deutlich zurückwies: Alle Ratsleute hätten genügend Gelegenheit gehabt, in die Bewerbungen zu schauen. Schon im Frühjahr war die Stelle deutschlandweit ausgeschrieben worden, es hatten sich 46 Bewerber darauf gemeldet. Nur vier waren insofern als geeignet benannt worden, als sie die formalen Kriterien erfüllten, weitere sechs galten als bedingt geeignet. Die Grünen hatten sich zwei Bewerber personlich angeschaut, nach der Vorstellung im Ältestenrat hatten sich die CDU, SPD und Grüne dann auf Eichner verständigt.
Einig waren sich die Ratsmitglieder von Anfang an darin, dass nur ein Bewerber eingeladen wird — nämlich derjenige mit der Chance, auch gewählt zu werden. „Allen anderen wollten wir die Peinlichkeit ersparen, hier zu unterliegen“, erklärte Alkenings das Verfahren zur Bestimmung des Wahlbeamten, „zumal nicht alle aktuellen Arbeitgeber über die Bewerbung ihres Mitarbeiters informiert sind.“ Eichner hat als Pädagogischer Leiter in Radevormwald Eindruck gemacht, indem er die Amtsgeschäfte der dortigen Dezernentin mitgeführt hat, als diese erkrankt war. So hat er den Aufbau der Sekundarschule in der bergischen Stadt, der bereits als gescheitert galt, in einem zweiten Anlauf vollbracht und sich um marode Grundschulen gekümmert. Im Bereich Soziales hat er sich um minderjährige Flüchtlinge gekümmert. Immerhin hat er es nun nicht mehr mit 45, sondern 300 Mitarbeitern zu tun, inklusive den Leiterinnen seines Dezernats. In Radevormwald, wo auch Eichners Vorgänger Reinhard Gatzke vor seiner Hildener Zeit tätig war, wäre die Karriere für den 45-Jährigen so gut wie zu Ende gewesen.