Volkshochschule ist weiter ohne Chef
Der bereits gewählte Markus Lermen sagte der VHS kurzfristig ab.
Hilden/Haan. Die Volkshochschule der beiden Städte muss weiter nach einer neuen Leitung suchen. Wie jetzt bekannt wurde, hat Dr. Markus Lermen, der von der Verbandsversammlung im Juli gewählt war und zum Oktober anfangen sollte, abgesagt. Über seine Gründe ist nichts bekannt, es wird spekuliert, dass die Universität in Kaiserslautern, wo er arbeitet, ihm ein nachgebessertes Angebot gemacht hat, als sie von seinen Hildener Plänen erfuhr.
„Ich bin enttäuscht und traurig, dass Herr Lermen nicht kommt“, sagt Jörg Dürr, Vorsitzender der VHS-Verbandsversammlung. „Er hätte perfekt gepasst.“ Immerhin war die Stelle, die nach Niklas Rahns vorzeitigem Eintritt in den Ruhestand frei wurde, zweimal ausgeschrieben worden, weil aus der ersten Runde niemand geeignet erschien.
Jetzt also eine dritte Ausschreibung? „Das muss letztlich die Auswahl-Kommission beraten“, so Dürr. Die werde sich in diesen Tagen zusammensetzen. Dann kann es eigentlich nur um zwei Möglichkeiten gehen.
Erstens, die Stelle wird ein drittes Mal ausgeschrieben, vielleicht sogar in leicht veränderter Form. Vor den Kosten hat Dürr keine Angst, da wegen der Nicht-Besetzung der Stelle viel Geld gespart worden sei. Oder zweitens die Kommission klopft noch einmal bei den Kandidaten an, die ihr aus dem letzten Verfahren in guter Erinnerung sind. Ob die Bewerber allerdings noch aktuell sind, ist völlig offen. Ihren Vorschlag wird die Kommission jedenfalls bei der nächsten Sitzung der Versammlung am 6. Oktober vortragen, die dann entscheidet.
Die VHS Hilden-Haan steht damit seit März ohne Chef da, die Arbeitsbelastung für die Führungsetage rund um den kommissarischen Leiter Heiner Fragemann ist entsprechend groß. Er selbst kommt nicht in Frage, weil er über 60 Jahre alt ist und selbst bald die Altersgrenze erreicht haben wird.
Der VHS-Leiter wird nach dem Tarif des öffentlichen Dienstes A 15 bezahlt, was einem Grund-Bruttogehalt von etwa 72 000 Euro im Jahr entspricht — im höchsten Fall knapp 77 000 Euro. Hilden zahlt für die VHS in diesem Jahr gut 480 000 Euro Umlage, Haan 254 000 Euro.