Stadt speckt bei Handlungskonzept ab
Auf besonders teure Projekte kann verzichtet werden.
Hilden. Die Stadt Hilden kann das Integrierte Handlungskonzept in reduzierter Form fortsetzen. Dazu gaben ihr NRW-Bauministerium und Bezirksregierung grünes Licht. Hilden hatte um Prüfung dieser Möglichkeit ersucht, denn der städtische Etat muss geschont werden: Es gilt zurzeit eine Haushaltssperre.
Das Handlungskonzept sieht eine ganze Reihe von Maßnahmen vor, die Aufenthaltsqualität in der Stadt Hilden zu steigern. Bürger hatten in das Konzept ihre Ideen eingebracht. Das Gesamtbudget beträgt 7,5 Millionen Euro. Die Hälfte davon steuert das Land als Fördergeld bei.
Bis Dienstag galten lediglich zwei Varianten als gangbarer Weg: Die Stadt kann das Handlungskonzept in seiner ursprünglich beschlossenen Form fortsetzen — mit der zu erwartenden Belastung für den Etat — oder es auch ganz beenden. Dann allerdings kommen Zins- und Regresszahlungen auf sie zu. Außerdem muss sie bereits erhaltenes Fördergeld zurückzahlen. Das Land sei jedoch „sehr daran interessiert, dass das Konzept fortgesetzt wird“, berichtet Bürgermeisterin Birgit Alkenings aus den Gesprächen mit Düsseldorf.
Dabei solle besonderer Wert auf die Projekte Stadtpark, Warrington-Platz, Fassadenprogramm und Verfügungsfonds gelegt werden. Diesen Rückenwind „werten wir positiv“, sagt Alkenings. Ein kompletter Ausstieg aus dem Konzept wäre aus ihrer Sicht „ein schlechtes Signal für die Stadt“, schließlich soll das Konzept die Attraktivität Hildens verbessern.
Daher wurde jetzt eine dritte Variante ausgehandelt: Die Stadt darf auf die Umsetzung dreier Tiefbauprojekte verzichten, die zugleich die größten Kosten generieren. Es sind die Projekte A1 und A2 (Maßnahmen zur städtebaulichen Umgestaltung der Benrather Straße sowie Fuß- und Radwegeverbindung Bahnhof-Fußgängerzone. Kosten: 3 123 700 Euro) sowie das Projekt A4 (Neugestaltung des Bereichs „Gabelung“ mit Übergang in die Mittelstraße: Kosten: 355 000 Euro).
Dem Haupt- und Finanzausschuss wurden die Ergebnisse der Gespräche in Düsseldorf gestern vorgestellt. Weil den Fraktionen in der Kürze der Zeit noch kein Votum abzuverlangen sei, will Alkenings die letztgültige Entscheidung vom Rat in seiner Sitzung am 21. September fällen lassen.
Als einziges Projekt des Handlungskonzeptes wird zurzeit die Robert-Gies-Straße umgebaut. Es hat bereits Verzögerung von einer Woche und wird voraussichtlich im Oktober beendet.