Streit über Bürgerbüro-Öffnungszeiten ist entfacht
Die Verwaltung hat vorgeschlagen, zwei Samstage zu streichen. Politik ist uneins und hat sich auf September vertagt.
Hilden. In der letzten Sitzung vor der Sommerpause konnte sich der Stadtrat nicht über eine Änderung der Öffnungszeiten für das Bürgerbüro verständigen. Auf Antrag der SPD wurde eine Entscheidung in den Herbst vertagt. Personaldezernent Norbert Danscheidt hatte vorgeschlagen, eine Halbtagsstelle im Bürgerbüro nicht wieder zu besetzen und so 25 000 Euro im Jahr zu sparen. Das Bürgerbüro sollte nur noch jeden ersten und dritten Samstag im Monat öffnen und donnerstags bereits um 18 Uhr, eine Stunde früher, schließen.
Ralf Bommermann (AfD) verlangte genaue Zahlen, wann wie viele Kunden das Bürgerbüro aufsuchen. Dem schloss sich die FDP an. „Wir sind nicht glücklich, dass die Öffnungszeiten eingeschränkt werden sollen“, sagte Rudolf Joseph. „Der Samstag ist für Berufstätige sehr wichtig.“ Die Verwaltung schränke den Service für die Bürger ein und wolle den Schwarzen Peter in Richtung Stadtrat schieben, meinte Claus Munsch (Allianz): „Das ist peinlich.“ Eine Schließung des Bürgerbüros am Samstag und am Donnerstag bereits um 18 Uhr komme für die Bürgeraktion nicht in Frage, sagte Ludger Reffgen: „Wir schlagen vor, stattdessen den Freitag zu schließen.“ Die SPD-Fraktion habe lange diskutiert, sagte Anabela Barata. Jetzt seien neue Fragen hinzugekommen: „Sind andere Schließzeiten geprüft worden?“ Sie beantragte die Vertagung, bis alle Informationen vorliegen. Auch die Grünen sahen den Vorschlag der Verwaltung kritisch. „Für viele Bürger ist das Bürgerbüro der wichtigste Kontakt zur Stadtverwaltung“, sagte Klaus-Dieter Bartel: „Wir sollten das nicht übereilt beschließen.“ Marion Buschmann (CDU) wunderte sich über diese Diskussion: „Seit Jahren diskutieren wir, die Verwaltung hat zu viel Personal. Jetzt soll eingespart werden und alle fallen reihenweise in Ohnmacht.“ Das Bürgerbüro bleibe an zwei Samstagen im Monat geöffnet: „Das ist ein Test. Wenn das nicht klappt, machen wir das wieder rückgängig.“ Die CDU sei für den Verwaltungsvorschlag. Die Stadtverwaltung habe in den vergangenen Jahren rund 100 Stellen eingespart, so Personaldezernent Danscheidt.