Trotz Betrugsfällen: Sparkasse Haan verbucht erfolgreiches Jahr
Dass unter den Opfern der Enkeltrickbetrüger auch Haaner Kunden waren, war am Freitag die einzige schlechte Nachricht aus der Chefetage der Stadtsparkasse Haan.
Haan. Peter Vogel ist mehr als zufrieden. „2012 war ein richtig gutes Jahr für uns“, sagte der Chef der Stadt-Sparkasse Haan am Freitag bei der Vorstellung der Jahresbilanz. Die gute Laune ließ er sich auch nicht durch die Tatsache verderben, dass er im vergangenen Jahr bei Kunden angerufen und sowohl um Scheckkarte, Pin und Tan als auch um Schmuck gebeten haben soll. „Wenn solche Anrufe bei unseren Kunden eingehen, handelt es sich immer um einen Betrugsversuch“, sagte Vogel. „Kein Mitarbeiter der Sparkasse fragt nach Geheim- oder anderen Nummern.“
Dass die Masche mit dem Enkeltrick bei Betrügern immer beliebter wird, haben auch Vogel und seine Mitarbeiter festgestellt. Mindestens zehn Sparkassenkunden seien betroffen gewesen. „Merken Sie sich Ihre Daten, schreiben Sie sie nicht auf und geben Sie sie an niemanden weiter“, empfiehlt Vogel seinen Kunden. „Im Zweifel rufen Sie bei uns an und fragen nach.“
Dass auch in Haan immer wieder Trickbetrüger Erfolg haben, war am Freitag aber die einzige schlechte Nachricht, die Peter Vogel und sein Stellvertreter Udo Vierdag überbringen mussten. „Wir sind in vielen Feldern richtig schön gewachsen und nach vorne gekommen“, sagte der Vorstandsvorsitzende.
Bestes Beispiel dafür sei das Kreditgeschäft. „In diesem Bereich sind wir überdurchschnittlich unterwegs, auch im Vergleich zu anderen Sparkassen im Rheinland“, sagte Vogel mit Verweis auf einen Zuwachs von 5,3 Prozent (23 Millionen), der sich vor allem in der Baufinanzierung bemerkbar mache. „Das Immobiliengeschäft ist nach wie vor en vogue“, sagte er. 22 Objekte im Gesamtwert von 4,82 Millionen Euro habe die Sparkasse im vergangenen Jahr verkauft. „Wir legen Wert darauf, zu vermitteln, dass wir auch Verkäufer sind“, betonte Vogel. „Wir sind bestens vernetzt, kennen unsere Kunden, wissen, wer was braucht und sich was leisten kann.“
Im Zuge des geplanten Umbaus der Sparkasse soll der Bereich „Rund um die Immobilie“ deutlich erweitert und als „eigenes Kompetenzzentrum“, so Vierdag, sichtbar gemacht werden.
Das Bauspargeschäft war mit einem Absatz von 19, 9 Millionen Euro (2011: 16,5 Millionen Euro) und einer Steigerung um fast 20 Prozent rekordverdächtig. Und trotz der verhaltenen bis negativen Stimmung von Bankkunden gegenüber dem Wertpapiergeschäft konnte die Sparkasse auch diesen Bereich um fast zehn Prozent steigern.
„Entgegen der landläufigen Meinung lohnt es sich, in Aktien zu investieren, auch in diesem Jahr“, sagte Vogel. „Es wird immer wieder Rückgänge geben, aber insgesamt sehen wir einen positiven Trend.“
Und im Geschäftskundenbereich ist das Haaner Geldinsitut so stark gewachsen wie noch nie. Vogel: „Wir haben zwar mehr private als gewerbliche Kunden, konnten aber im vergangenen Jahr 36 neue Firmenkunden gewinnen. Das hört sich nicht viel an, aber bei 979 Kunden insgesamt sind das auch vier Prozent.“