Verkehr: Betriebe wollen grüne Welle
Laut IHK ist die Verkehrssituation in Hilden gut. Trotzdem gibt es einiges zu verbessern.
Hilden. Die Verkehrsbedingungen in Hilden sind gut. Zu diesem Ergebnis kommt die Industrie- und Handelskammer (IHK) nach der Auswertung einer Studie, bei der im Frühjahr alle 1172 im Handelsregister eingetragenen Unternehmen um eine Stellungnahme gebeten wurden. 291 Betriebe mit rund 7500 Arbeitnehmern haben geantwortet.
„Mit einer Rücklaufquote von etwa 25 Prozent ist das Ergebnis repräsentativ“, sagte IHK-Verkehrsexperte Oliver Neuhoff bei der Vorstellung der Studie in der Sitzung des Wirtschafts- und Wohnungsbauförderungsausschusses am Mittwochabend.
Die Erreichbarkeit ist laut Studie ein entscheidender Standortfaktor für die Unternehmen. Güter und Personen müssten für den jeweiligen Unternehmensstandort schnell, zuverlässig und mit vertretbaren Kosten erreichbar sein.
Daher sei zunächst von Bedeutung, wie Unternehmen die Verkehrsanbindung in Hilden insgesamt auf einer Schulnotenskala von eins bis sechs einschätzen. „Das Ergebnis ist eine glatte Zwei für die Verkehrsanbindung in Hilden“, sagte Neuhoff. Allerdings gäbe es „hier und da etwas zu verbessern“.
Da aus Sicht der Unternehmen dem Straßenverkehr die größte Bedeutung zukommt, konzentrieren sich die Verbesserungswünsche auf diesen Bereich. „Der Schuh drückt beim Winterdienst, beim Baustellenmanagement und bei der Ampelschaltung“, sagte der IHK-Experte.
Er schränkte aber auch ein, dass die Unternehmen im Frühjahr befragt worden seien. Damals seien die Eindrücke des vergangenen Winters noch frisch gewesen. Mittlerweile habe sich die Stadt für den nächsten Winter gerüstet, mehr Geld bereitgestellt und ein neues Räumkonzept erarbeitet.
Mehr getan werden könnte hingegen bei den Ampelschaltungen und beim Baustellenmanagement. Die IHK empfiehlt daher eine Optimierung der grünen Welle sowie eine bessere Koordination der einzelnen Baumaßnahmen. Zudem sollten bei geplanten Baumaßnahmen die betroffenen Unternehmen besser informiert werden.
Mehr als die Hälfte der Befragten sprach sich in der Studie für die Verlängerung des Ostrings zur Schneiderstraße nach Langenfeld aus. Dieses Projekt sollte laut IHK zügig umgesetzt werden. Ansprechpartner wäre in diesem Fall aber nicht die Stadt, sondern das Land Nordrhein-Westfalen. Dort genießt der Lückenschluss der L 403n allerdings keine hohe Priorität — zumal er auch in der Hildener Politik keine Mehrheit findet.
Kritisch bewertet wird von den Unternehmen auch die Parksituation — insbesondere in der Innenstadt. In diesem Bereich schlägt die Industrie- und Handelskammer eine Überprüfung der Situation vor. Verbesserungen ließen sich demnach durch eine Veränderung der Parkraumbewirtschaftung erzielen.
Dieser Vorschlag hat allerdings einen Haken: Geringere Parkgebühren, wie sie von einigen Unternehmen gewünscht werden, würden zu einer längeren Parkdauer führen, so die IHK. Andererseits geben andere Unternehmen an, dass die einzelnen Parkplätze bereits jetzt zu lange belegt seien.