Weniger Besucher im Waldbad
Bäder-Chef Ingo Passenheim zieht im Interview Bilanz.
Hilden. Am Sonntag endete die Freiluftsaison im Waldbad. Wie fällt das Ergebnis aus?
Ingo Passenheim: Wir haben rund 78 000 Besucher im Waldbad gezählt. Das sind etwa so viele wie 2011. Zum Vergleich: 2013 haben wir im Waldbad 104 650 Besucher begrüßt, 2012 waren es 104 564.
Was ist der Grund für den Besucherrückgang?
Passenheim: Ganz klar das Wetter. Das ist das A und O. Praktisch alle Freibäder hatten in diesem Jahr rund 25 Prozent weniger Besucher. Da macht das Waldbad keine Ausnahme. Im Juli hatten wir 28 785 Besucher, im Vorjahr 47 752. Das zeigt: Zwei gute, sonnige Wochenenden machen einen großen Unterschied bei den Besucherzahlen.
Wirkt sich das schlechte Wetter bei den Kosten aus?
Passenheim: Der Betrieb eines Freibades ist und bleibt ein Zuschussgeschäft, wenn sich jedermann den Eintritt leisten können soll. Die Fixkosten sind wetterunabhängig. Weniger Besucher bedeuten auch weniger Einnahmen. Die Stadtwerke Hilden können aber das Minus bei den Bädern im steuerlichen Querverbund mit Gewinnen aus anderen Geschäftsbereichen verrechnen.
Wollen Sie etwas am Waldbad-Konzept ändern?
Passenheim: Nein. Das Waldbad soll auch künftig ab 6.30 Uhr für Frühschwimmer öffnen. In den Schulferien wollen wir auch weiter abends eine Stunde länger den Betrieb ohne Einschränkungen fortführen — damit im Sommer auch Berufstätige nach Feierabend noch eine Runde schwimmen gehen können. Manche Freibäder schließen spontan bei schlechtem Wetter. Davon halten wir nichts. Es bringt auch nichts und irritiert nur die Besucher. Unsere Gäste können sich darauf verlassen: Wir haben wie angekündigt geöffnet.
In welchem Zustand ist das Waldbad?
Passenheim: Wir führen jedes Jahr die notwendigen Reparaturen und Sanierungen durch. Deshalb ist der bauliche und technische Zustand gut. Das kann auch jeder Gast sehen. Die Liegewiese wollen wir auch nicht verkleinern. Wir brauchen diese Größe für heiße Spitzentage, wenn alle ins Freibad drängen.
Dann werden auch die Parkplätze knapp.
Passenheim: Das ist richtig, aber leider nicht zu ändern. Bäume fällen im Stadtwald, um den Parkplatz zu vergrößern: Das will keiner. Ich habe auch bei der Bundeswehr nachgefragt, ob uns die Waldkaserne nicht helfen kann. Das wurde abgelehnt: Die Kaserne sei ein militärischer Sicherheitsbereich. Mehr Parkplätze werden wir also nicht bekommen. Ein Shuttle-Bus ist nicht praktikabel. Viele Besucher kommen mit dem Fahrrad. Direkt vor dem Waldbad hält ein Bus. Das Park-Problem tritt ja in der Regel nur an wenigen Tagen mit besonders vielen Besuchern auf.