Abriss der Metzmacher-Schule: „Die neuen Räume sind nötig“

Der Abriss der Metzmacher-Schule steht bevor. Schulleiter Rolf Schlierkamp hat von dem Gebäude Abschied genommen und wagt einen Blick in die Zukunft.

Langenfeld. Am Freitag haben sich Schüler, Lehrer und Ehemalige in einer Feierstunde vom Schulgebäude der Metzmacher-Hauptschule verabschiedet.

In wenigen Tagen beginnt der Abriss. Anstelle des historischen Metzmacher-Gebäudes soll ein moderner Schulkomplex gebaut werden.

Herr Schlierkamp, mit welchen Gefühlen war die Abschiedsfeier für Sie verbunden?

Rolf Schlierkamp: Es ist eine spezielle Situation, weil es ein Abschied auf Raten ist. Die Schule läuft in den kommenden fünf Jahren aus. Auch wenn das Gebäude bald abgerissen wird, heißt das für mich, dass ich mich für meine Schüler und meine Kollegen weiter einsetzen werde.

Inwiefern?

Schlierkamp: Es geht darum, den Schülern nicht das Gefühl zu geben, dass sie auf einem untergehenden Schiff sind, sondern dass alle ihren Schulabschluss auf der Metzmacher-Schule zu Ende führen können. Die Schüler sollen bis zum Ende motiviert bleiben.

Glauben Sie, die Motivation der Schüler leidet unter den aktuellen Umständen?

Schlierkamp: Nun ja, der Lärm während der zwei- bis dreijährigen Bauzeit des neuen Gebäudes, die beengte Raumsituation in der Zeit, und die Tatsache, dass keine Fünftklässler mehr nachrücken. Das sind Veränderungen, bei denen man nicht weiß, wie sie sich auf die Motivation auswirken.

Wie haben Sie die Debatte um den Abriss des Schulgebäudes erlebt? Auf welcher Seite standen Sie?

Schlierkamp: Auf der einen Seite hat das Gebäude natürlich Tradition: Mit allen künftigen Fünftklässlern sind wir auf das Türmchen gestiegen. Die Schüler haben immer gesagt: „Der Mittelpunkt zwischen Düsseldorf und Köln ist unser Türmchen.“ So etwas bleibt im Gedächtnis, das ist Nostalgie. Auf der anderen Seite ist es aber auch nötig, die neue Generation auf die Zukunft vorzubereiten, und das geht nicht in alten Räumen. Ich persönlich bin deshalb mit dem Kompromiss, den Namen zu behalten und die Fassade entsprechend zu gestalten, sehr zufrieden.

Und wie stehen Sie zum Aus der Hauptschule?

Schlierkamp: Für mich als Schulleiter ist es schwierig, Position zu beziehen. Denn ich kenne die Stärke der Hauptschule: Durch die gute Zusammenarbeit mit unseren Berufspaten ist es uns beispielsweise gelungen, dass alle Schüler, die hier ihren Abschluss gemacht haben, auch eine Ausbildung bekommen haben.

Aber der Schulleiter der neuen Gesamtschule sagte zuletzt, er wolle die erfolgreichen Hauptschulprojekte weiterführen.

Schlierkamp: Ja. Die Zusammenarbeit läuft auch sehr gut. Und mir wäre sehr daran gelegen, dass es auch wirklich zu einer Übernahme dieser Projekte kommt.

Wäre die Stelle als Schulleiter der neuen Gesamtschule nicht auch eine für Sie gewesen?

Schlierkamp: Auf jeden Fall, die Stelle hätte mich sehr interessiert. Eine neue Schule zu gestalten, und das unter altem Namen, am neuen Standort — das ist ein Traum für jeden Schulleiter. Mir ist es aber leider vergönnt gewesen, mich überhaupt erst zu bewerben: Laut der Stellenangabe erfüllte ich nicht die geforderten Kriterien.

Wie geht es denn für Sie weiter?

Schlierkamp: Das weiß ich noch nicht. Ich bin seit 17 Jahren als Schulleiter tätig, und das will ich auch gerne bleiben.