Acht Varianten für Solinger Straße

Ein Gutachter hat acht Pläne für den Umbau der Straße entworfen. Diese werden nun vorgestellt. Eine Verlängerung der Fußgängerzone ist nicht möglich.

Foto: Ralph Matzerath

Langenfeld. Radfahrer und Fußgänger kommen sich auf dem allzu schmalen Bürgersteig ins Gehege, daneben rumpeln Autos über eine unzulänglich geflickte Fahrbahn. Im Vergleich zur Fußgängerzone und zur verkehrsberuhigten Hauptstraße fällt die Solinger Straße trotz bester Citylage zwischen Rathaus und Marktkarree qualitativ ab. Das soll sich ändern. Das Aachener Planungsbüro BSV hat in städtischem Auftrag acht Varianten für einen Umbau entworfen. Am 15. September werden die Stadtpolitiker darüber im Bau- und Verkehrsausschuss öffentlich beraten.

Vor zwei Jahren hatte Bürgermeister Frank Schneider angeregt, die Fußgängerzone über diesen etwa 300 Meter langen Abschnitt auszudehnen. „Wegen der notwendigen Erreichbarkeit der Parkhäuser in der Innenstadt ist solch eine Verlängerung der Fußgängerzone nicht möglich“, sagt der städtische Verkehrsplaner Franz Frank. Vor der Vergabe des Gutachtens an BSV hatte er den Autoverkehr zählen lassen. Danach fahren täglich etwa 8000 Autos auf diesem Teilstück der Solinger Straße, 3000 davon steuerten eines der drei großen Parkhäuser (Sass, Marktkarree, Stadtgalerie) an.

Eine Verlängerung der Fußgängerzone würde laut Frank das nahe Wohnviertel unzumutbar belasten. „Bereits heute gibt es einen kritischen Lärmlevel in der Johannesstraße und Bogenstraße.“ Die heutige Zahl von täglich etwa 1400 Autos in der Johannesstraße wäre danach gut dreimal so hoch. „Dass das ein Nadelöhr wäre, zeigen Stadtfeste, bei denen dieser Teil der Solinger Straße gesperrt ist. Halteverbote auf der Johannesstraße sorgen dann dafür, dass der Verkehr überhaupt rollt.“

Die BSV-Gutachter bekamen für ihre Planungsvarianten aus dem Rathaus mehrere Vorgaben. Wie im verkehrsberuhigten Abschnitt der Hauptstraße soll es keine Bürgersteige mehr geben, sondern eine ebene, barrierefreie Verkehrsfläche. Die Gehwege sollen deutlich breiter als heute sein, Radfahrer nutzen künftig gemeinsam mit Autos die Straße. Anders als an der Hauptstraße mit dem Betonsteinpflaster ist für die umgebaute Solinger Straße ein Asphaltbelag vorgesehen. Ob künftig weiterhin am Straßenrand geparkt werden darf, wie heute auf insgesamt 18 Stellplätzen, ist Frank zufolge noch nicht entschieden.

Hannes Uhlig (BSV) hat für die Ausschusssitzung am 15. September nach den genannten Vorgaben acht Planungsvarianten entworfen, die entweder 15 Stellplätze oder keinen einzigen aufweisen. Zur Diskussion steht zudem ein Mini-Kreisverkehr an der Einmündung Johannes-/Friedhofstraße. Frank geht davon aus, dass nach den politischen Beratungen und einer Bürgerinformation 2017 Details ausgearbeitet werden. „2018 soll dann der Umbau erfolgen.“ 1,2 Millionen Euro seien insgesamt veranschlagt.

Nicht nur die ansässigen Geschäftsleute drängen schon seit Jahren auf eine Umgestaltung dieses Teilstücks der Solinger Straße, die eigentlich auf den Bau des 2008 eröffneten Marktkarrees folgen sollte. Lange verwies das Rathaus auf ein mögliches großen Bauvorhaben auf der Westseite, das es abzuwarten gelte. Doch der Neubau scheint vom Tisch zu sein, der Eigentümer lässt seine Geschäftshäuser nicht abreißen, sondern modernisiert sie zum Teil.

Aus städtebaulicher Sicht hofft Planungsamtsleiter Stephan Anhalt, dass die Umgestaltung der Solinger Straße ansässige Hauseigentümer und Ladeninhaber zu weiteren privaten Investitionen für ein schöneres Erscheinungsbild veranlassen wird. „Oft braucht es hierfür einen Input von außen. So war es ja auch an der Hauptstraße.“