Monheim plant neuen Schulkomplex

Astrid-Lindgren- und Lottenschule haben zusätzlichen Raumbedarf. Für 27 Millionen Euro soll ganz neu gebaut werden.

Foto: Ralph Matzerath

Monheim. „Von außen ist unser Schulgebäude ja sehr schön, aber im Inneren erschwert es uns die pädagogische Arbeit“, sagt Elisabeth Nolting, Leiterin der Lottenschule. Sechs der acht Klassenräume sind nach heutigen Standards zu klein, es gibt keine Nebenräume für differenziertes Unterrichten. Und für die Ogata stehen nur zwei Gruppenräume zur Verfügung, in den dafür umgestalteten Klassenräumen ist kein Platz für Regale und Ecken zum Entspannen. Auch die Schulleitung der benachbarten Astrid-Lindgren-Schule hofft, in einem neuen Schulgebäude das Konzept des jahrgangsübergreifenden Unterrichts und des „Gemeinsamen Lernens“ besser umsetzen zu können.

In einer von der Stadt beauftragten Machbarkeitsstudie hat das Düsseldorfer Büro Reichel Projektmanagement jetzt den künftigen Raumbedarf der beiden Grundschulen flächenmäßig ermittelt und Vorschläge für die Anordnung eines neuen Schulgebäudes auf dem Gelände an der Krischerstraße gemacht. Demnach benötigte die Lindgren-Schule 3083 Quadratmeter und die Lottenschule 2375 Quadratmeter Raum, wobei erstere in Zukunft drei- statt zweizügig geführt werden soll. Wenn man die vorhandenen Flächen der Schulgebäude (1578 Quadratmeter) dem künftigen Raumbedarf gegenüberstellt, ergibt sich ein Defizit von 1849 Quadratmetern. Nach Ansicht der Gutachter lässt sich der Bedarf nicht durch An- oder Umbauten hinzufügen, da dann die ohnehin kleine Pausenfläche sehr stark reduziert würde. Zudem müssten so Klassenräumen mit Fenstern in unbelichtete Räume verwandelt werden. Nicht zuletzt wäre gerade die technische und energetische Sanierung der aus dem Jahre 1931 stammenden Lottenschule unverhältnismäßig teuer. „Durch einen Umbau wäre sie auch nicht funktionsfähiger als jetzt“, so Nolting. Und bei einer etappenweisen Sanierung müssten die Schüler mehrfach anderswo untergebracht werden. Und auf dem Grundstück müsste statt der beiden bisherigen eine neue Zweifeldturnhalle untergebracht werden.

Deshalb haben die Gutachter einen zur Krischerstraße orientierten Neubau vorgeschlagen, in dem beide Schulen unterkommen sollen. Er soll an das bestehende Mensa-Gebäude anknüpfen. In einem gemeinsam nutzbaren Gebäudeteil würden zusätzliche Mensafläche und Räume für inklusive Beschulung, Musikschulangebote und die Hausmeister geschaffen. Kosten: 27 Millionen Euro. Die von beiden Schulen nutzbare Turnhalle würde am ehemaligen Standort der Lottenschule errichtet.

Mit der Machbarkeitsstudie wurde aber nur grob ermittelt, ob sich das vom Büro Dr. Garbe im Schulentwicklungsplan abgesteckte Raumprogramm auf dem Grundstück abbilden lässt. „Als nächstes kommt der Schulbauberater ins Spiel, der mit den Schulen pädagogische Konzepte entwickelt und zusieht, wie man diese in der Architektur umsetzen kann“, sagt Peter Heimann, Leiter des Bereichs Schule. Denkbar wäre etwa, Flure nicht nur als Verkehrsfläche zu nutzen, sondern Räume so anzuordnen, dass eine gemeinsam nutzbare Fläche entstehen kann.

Nach Vorschlag der Gutachter würde zunächst die Astrid-Lindgren-Schule abgerissen, deren Schüler während der Bauphase ab August 2018 in Containern unterrichtet würden. Fertig soll der Neubau Mitte 2020 sein. Die Lottenschüler könnten bis dahin in ihrem Schulgebäude bleiben, das später dem Turnhallenbau weichen müsste. Morgen wird das Thema im Schulausschuss (18 Uhr, Ratssaal) behandelt.