Anwohner blockieren Parkplätze
Das Mona Mare weist Nachbarn per Zettel darauf hin, dass sie nicht auf dem hauseigenen Platz parken dürfen.
Monheim. „Achtung, sehr geehrte Nachbarn. Ihr Auto steht auf dem Parkplatz des Mona Mare. Wir möchten Sie bitten, in Zukunft ihr Auto nicht mehr auf diesem Parkplatz abzustellen“: Diese Nachricht haben Anwohner der Kurt-Schumacher-Straße hinter dem Scheibenwischer ihrer Fahrzeuge vorgefunden. „Wenn ich morgens ins Bad komme, ist der Parkplatz schon zur Hälfte belegt“, sagt Ulrike Grünzel-Spindelmann, stellvertretende Leiterin des Mona Mare. „Das können noch keine Badegäste sein.“ Deshalb gebe es ein großes Parkplatzproblem. „Besonders an Wochenenden stehen unsere Badegäste erbost an der Kasse und beklagen sich, dass sie keinen Parkplatz bekommen“, berichtet sie.
Helmut Nießwand, Anwohner
Stattdessen müssten die Badbesucher in den angrenzenden Straßen nach einem Platz für ihr Auto suchen. „Wie sollen wir ihnen erklären, dass die Nachbarn den Parkplatz zuparken“, sagt die stellvertretende Badleiterin, die angesichts des Durcheinanders an starken Besuchertagen zu den Handzetteln gegriffen hat. „Das ist ja noch moderat“, stellt sie fest. „Wir wollen ja gar nicht mit dem Abschleppwagen drohen.“
Anwohner Helmut Nießwand, Ex-SPD-Ratsherr, sieht das anders. Seit Jahren sei es übliche Praxis, dass Anwohner der Kurt-Schumacher-Straße ihren Wagen zum Be- und Entladen auf dem Gelände des Mona Mare parken. „Damals, als das Bad gebaut wurde, wurde an der Straße ein Halteverbot eingerichtet“, erklärt Nießwand. Die Stadt habe den Anwohnern zugesagt, dass sie ihre Autos kurzzeitig dort abstellen dürften. Inzwischen sei die Situation insgesamt aber angespannt. „Auch an der Anne-Frank-Straße stapeln sich die Autos, und an der Erich-Klausner-Straße ist die Zahl der Stellplätze reduziert worden“, schimpft er. „Wo sollen wir denn jetzt unsere Autos lassen?“
Nießwand fürchtet, dass sich die Situation weiter zuspitzen wird, wenn die neue Kita am Mona Mare eröffnet wird — gegen die die SPD ohnehin gewesen sei. „Dann kommen noch die Eltern hinzu, die ihre Kinder bringen und abholen.“ Gemäß der Planung der Stadt fallen wegen des Kindergartenneubaus 60 (Ersatz-)Parkplätze des Mona Mare weg. Und die ursprünglich für die Kita eingeplanten 27 Parkplätze wurden ebenfalls gestrichen, um den Baumbestand zu erhalten. Die Stadt hatte argumentiert, dass sich Bad und Kita wegen ihrer unterschiedlichen Öffnungszeiten kaum in die Quere kommen würden.
Schon heute sind die Auswirkungen der Bauarbeiten neben dem Schwimmbad spürbar. „Dort, wo jetzt die Kita gebaut wird, war vorher ein Schotterplatz, der auch zum Parken genutzt wurde“, sagt Grünzel-Spindelmann. „Das merken wir natürlich.“ Denn es sei es offenbar sehr schwierig, den Anwohnern klar zu machen, wo die Grenze zwischen Be- und Entladen und Stehenlassen liegt. „Manche Parker sagen, sie hätten zwar einen Tiefgaragenplatz, aber auf dem Parkplatz des Mona Mare sei es bequemer.“
Das städtische Ordnungsamt ist für die Parkplätze am Mona Mare nicht zuständig. „Das ist Privatgelände“, sagt Stadtsprecher Norbert Jakobs. Erst wenn Feuerwehrzufahrten zugeparkt werden, würde die Stadt aktiv.